Unser Blog
News und RSS-Feeds für Sie
Unten finden Sie einige News, unterteilt in sechs Rubriken, die Sie auswählen und lesen können (Balken der gewünschten Rubrik zum Öffnen einfach auswählen) oder die orangefarbenen RSS-Buttons rechts daneben zum Anklicken und Auswählen.
NewsBlog _ Rubrik: UNIQ Designbüros
Information vom 22. Mai 2023»Agency«
oder Soloselbstständig?
Als ich mich 1993 selbstständig machte, war schnell klar, dass ich nicht als typischer Freier und Soloselbstständiger, einsamer Experte, Segment-Spezialist oder Nischen-Nerd eines von inzwischen rund 5000 Jobs in unserer Design-Branche, sondern als Top-Kreativer und Generalist der Designszene die Welt erobern wollte. Die regionale, kleine Welt bedeutete für mich aber nicht hier im Nest aktiv bleiben, sondern bundesweit inkl. einiger DACH-Tochterunternehmen meinen Auftraggebern bestehende Fragen beantworten, neue stellen und Unternehmen Mit-Führen, die eigentlich nicht meine waren. Wenn es einen Ratschlag meinerseits gibt, dann: Arbeiten Sie für Unternehmen immer so, als ob es Ihre eigenen wären und partizipieren Sie am Erfolg!
Ich hätte mich nicht gewehrt, Deutschlands beste Einheit zu werden, wollte aber immer unbekannt bleiben, arbeiten und nicht öffentlich posen. Keine Ausschreibungen, keine Wettbewerbe, möglichst kein Pitch, keine Awards, kein grenzenloses Wachstum, kein öffentliches Ranking, keine Marktanteile, kein Verdrängungswettbewerb, [...] und kein CEO, Head of Strategy, Co-Founder [...] oder Reputations-Hai, der als schillernde Persönlichkeit und Eigenmarke nach 50 Jahren in der Altersarmut verschwinden würde. Alexander SIXT bemerkte einmal: „Mich interessieren Gewinne, Umsatzrenditen aber keine Marktanteile“.
Diese strategische Ausrichtung als – wie man es damals nannte – Full-Service- oder 360-Grad-Agentur, schien nur den Global Playern und nicht nur zahlenmäßig großen Kreativagenturen vorbehalten zu sein. Da gab es einige Problemstellungen, die ich zu meistern hatte: Ich wollte nicht Umsatz-Billings-Champion werden, nicht hunderte oder tausende Mitarbeiter haben, flexibel, klein, effektiv aber auch effizient bleiben, jegliche Komplexität vermeiden, [...] ich wollte nicht die Titelseiten der Fachmagazine füllen oder Eigenwerbung betreiben ]...] und hatte keine Lust auf Generieren, Dokumentieren, seitenweise Rechnungen schreiben, Admin und Organisation unnötig aufblähen [...] oder mein Unternehmen irgendwann meistbietend zu verkaufen. Ich wollte nicht einmal akquirieren und profitierte eigentlich ausschließlich von Empfehlungen. Diesem Weg folgte ich und auch einem Rat: „Werden Sie so schnell wie möglich von Banken unabhängig, bleiben Sie flexibel und verstehen Sie sich immer als Unternehmer und Dienstleister.“
Auf diesem Weg bilanzierte ich irgendwann bis zu fast 4 Millionen Euro Umsatz und konnte attraktive Rücklagen bilden, die nicht nur mir Vertrauen, Handlungsspielraum, Partnerschaften, Fairness [...] und neue Investitionen ermöglichten. Es gab keine Steuersparmodelle, Produktivitätssteigerungen, personelle Optimierungen [...] und ich lebte 24/7 Design und Marke mit der Grundeinstellung: „Wer viel Steuern bezahlt hat ein gutes Jahr erlebt!“
Ich haftete nicht nur unbegrenzt und gründete nie eine Kapitalgesellschaft, sondern konnte immer auch frei und erfolgreich entscheiden, Boni und Benefits nutzen, Sicherheit bieten bzw. Teamplayer profitieren lassen. Das Verwalten und Gestalten von wenigen Etats, umfassendes Kommunikationsdesign, Produktion, Kreation, Realisation [...] und LogistikService „nur für meine Auftraggeber“ und natürlich Problemlöser, waren meine Passion. Zwangsweise wurden 1993 und 1999 zwei Unternehmen gegründet, die sich rein um die Gestaltung und Kreation sowie auch Handel, PR, Media, Tagungen, Events, Schaltungen, [...] oder Messesysteme kümmerten, die einerseits KSK-pflichtig oder gewerblich tätig waren. Der Anteil Nicht-Kreativer-Angebote, Produktionen und Agentur-Leistungen wuchs schon bald um ein Vielfaches und setzte Umsatzrekorde im Rahmen der UNIQ-Geschichte. Die UNIQueness (Alleinstellungsmerkmal), Kreativität aber auch NonProfit-Projekte bildeten aber weiterhin das Herzstück meiner Philosophie, wie die Seele und das Herz eines Körpers bzw. der Unternehmen.
Dieser sicher ungewöhnliche Weg von der reinen Kreativ-Einheit, über die gewerbliche Agentur bis zu „30 Jahre UNIQ Designbüros“, die seit einigen Jahren beide Unternehmen wieder als Einheit schmelzen ließen, waren in der Tat UNIQue. Der Vertriebsmitarbeiter eines Produzenten hat vor kurzer Zeit unterstrichen: „Das, was Sie als Kreativer und Designer als selbstverständlichen Standard und Wissen über z.B. Seitenvorschub, Bindung, Kerning, Densitometer, Produktionsqualität, Haltbarkeit, Veredelung [...] Software, Hardware [...] oder Farbsysteme boten, wird heute meist an Universitäten und Meisterkursen nicht mehr gelehrt und ist auch Vielen nicht mehr bekannt.“ Wir benötigten keine 100 Prozent farbechten Bildschirme, kallibrierten aber RIP und Drucker und maßen Farbwerte am Bildschirm. Es gab kaum CMYK-Werte, Gradationskurven, Farbwertzuwachs [...] oder Sonderfarben-Systeme, die wir nicht kannten oder hierfür einen Fächer in der Bibliothek hatten. Online, offline, Sonderfarben, additive und subtraktive Farbmischung, RGB und Delta-E, Durchsicht oder Lack, [...] Folien für Messen und Fenster, LKW- oder KFZ-Beklebungen. Ich blieb immer Denker, Kreativer, Gestalter, [...] aber immer auch prozess- und zielorientiert. Nicht Dritte kontrollierten und realisierten unsere Ideen, sondern wir selbst.
Konsequenterweise bin ich heute nicht mehr nur Generalist als Kommunikationsdesigner mit umfassender Kompentenz teilweise nicht mehr bekannter Prinzipien, sondern passe mich „bedingt“ dem Content-Management und der Responsivität der Medien, Tendenzen zu ChatGPT oder scheinbaren Beliebigkeit im Zeichen des Umsatzes an. Ich werde älter und agiere entspannter, aber konsequenter. Ich muss dem Agentur-Procedere ebenso wenig befangen folgen oder Umsätze und Erfolg generieren, wie ich als Soloselbstständiger verzweifle. Darüber bin ich sehr dankbar und kann es mir auch leisten, nicht als Meinungs-Söldner mitmachen zu müssen. Heute wie damals sind Qualität immer wichtiger als Quantität, Sinn und Marke die Essenz jedes Unternehmens, das kritische Ausschlussverfahren hat Priorität und selbst mich nerven Werbung, Wachstum, Globalisierung und „Unverbindliche Garantien“, die zunehmend wirtschaftlichen Reichtum versprechen. Nicht selten habe ich Key-Note-Speaker oder Referenten gefragt, weshalb sie das nicht tun, was sie anderen vortragen und so „reich werden“!? Das Social Web trägt heute ebenso tragisch zur Meinungs- und Variantenvielfalt bei, wie der Besucher sich mit aggressivem Populismus, Hass und Hetze ohne Redaktion und Verschwörungstheorien auseinandersetzen muss, die es früher so nicht gab. Geistige Armut gab es immer, Armeen der Dummheit, Gewalt, Macht oder Kompanien, die nur Verwüstung und neue Fragen zurück lassen. Die Guten geben auf, die Mächtigen setzen sich durch. Es gibt nicht nur auf Schlachtfeldern Opfer, sondern auch viele psychische Kreuzfeuer, BurnOuts, Terror und mentalen Krieg. Dabei ist das Leben schön und würde mehr Lächeln und gute Mienen vertragen.
Mein persönlicher Werdegang ist sicher außergewöhnlich, getragen von drei ganz wesentlichen Erfolgsfaktoren: Glück. Glück. Glück. Wieder und wieder bestätigt sich mein Erfolgsrezept:
„Love it, change it or leave it!“
Machen Sie mit: Es lohnt sich … auch für Sie, denn die Entscheidung für den eigenen Weg, die Passigkeit, die Familie, die Freund- und Partnerschaften, die Freizeit [...] prägt unser Leben nachhaltig.
https://www.uniq.de/blog/artikel/Exponentielles_Wachstum_246.html