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NewsBlog _ Rubrik: Leben 4.0
Information vom 27. Januar 202075 Jahre Befreiung Auschwitz
Das Ende des Schreckens
Den 27. Januar erklärten die Vereinten Nationen 2005 zum Internationalen Gedenktag. Heute vor 75 Jahren, am 27.1.1945 endeten die Todesmärsche in Auschwitz. Für viele menschliche Opfer kam dies zu spät, aber die sowjetischen Soldaten befreiten in den Lagern Auschwitz-Birkenau und rund 50 Außenlagern der Mordfabriken noch rund 7.000 kranke todgeweihte Menschen. Die genauen Zahlen des Schreckens in den NS-Konzentrations- und -Vernichtungslagern sind nicht bekannt. Sicher wurde dort aber das Leben von über 1 Mio. Menschen sinnlos ausgelöscht.
Ein Zeichen des Schreckens
Auschwitz steht wie kein anderer Name als Synonym für den praktizierten Holocaust. Rund 6 Millionen europäische Juden haben während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben verloren. Nachdem die Deutsche Wehrmacht Polen überfallen und eingenommen hatte, wurde, einige Kilometer von Warschau entfernt, das KZ Auschwitz eingerichtet. Heinrich Himmler, seine Obersturmbannführer und Mitglieder der SS nutzten die Lage inmitten der Sümpfe, Fluss- und Auenlandschaften als zusätzliche Barriere bei Fluchtversuchen. Die bestehende Bahnverbindung sollte vielen Opfern und Zwangsarbeitern, die ihre eigene Kaserne entsprechend umbauen mussten, im Stammlager zudem zum Verhängnis werden.
Kapazität: 200.000
Der zentrale Zweck der ethnischen Säuberung, die Vernichtung behinderter Menschen, Juden, Sinti oder Roma [...] durch die gezielte Tötung der Gefangenen erfolgte meist durch Transporte in überfüllten Güter-, Viehtransportern bzw. Zug-Anhängern. Nach Selektion wurden die Deportierten über Rampen oftmals direkt in Gaskammern mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B vergast. 200.000 Menschen konnten hier maximal inhaftiert, »gelagert« und Menschen unwürdig behandelt werden: Eine unglaubliche Tragödie, die jegliche Menschlichkeit vermissen ließ.
Der Verlust jeglicher Freiheit, Menschenwürde und Selbstbestimmung war Teil des Prozesses. Experimente des Lagerarztes Mengele und das entwürdigende Spiel der Todesschwadrone und Täter bestimmten das Lagerleben. Nur wenige der Verantwortlichen wurden auch im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse zur Verantwortung gezogen. Beteiligte Wirtschafts-Unternehmen oder Banken, aber auch Juristen und Wissenschaftler konnten sich in anderen Ländern oder Positionen „verstecken“. Selbst verurteilte SS-Lagerverwalter kamen mit wenigen Jahren Haft davon.
Vernunft und Theodizee
Die Rechtfertigung oder Anwesenheit eines Gottes können bis heute weder Theologen, Religionen, Philosophen oder Politiker sinnvoll beantworten. Die Rechtfertigung einer Gottheit hinsichtlich des von ihm in unserer Welt zugelassenen Übels, der Gewalt und des Bösen, ist kaum darstellbar. Der Glaube an die göttliche Allmacht, universelle Weisheit, Friedfertigkeit, Liebe und Güte lässt sich nicht erklären und bleibt damit eine religiöse Glaubensfrage. Selbst menschliche Vernunft, Moral [...] oder Achtung müssen bei der Betrachtung des KZ-Übels gänzlich ausgeblendet werden.
Geschichte bleibt immer aktuell
Das Geschichtswissen lehrt uns und auch nachfolgende Generationen, dass man das Grauen nicht persönlich erlebt haben muss, um richtig zu reflektieren, Schlüsse zu ziehen [...] und heute und morgen als »Überlebender«, der weder Auschwitz, einen Religionskrieg, einen Territorialkrieg [...] oder eine andere gewaltsame Machtausübung des Terrors oder Gesinnung persönlich erlebt hat, Friede, Liebe und Völkerverständigung in der Welt verbreiten kann. Menschenrechte, Würde und eine kollektive Intelligenz können, wie die sowjetischen Soldaten Auschwitz, befreien und nachhaltig und gewaltfrei für eine bessere Welt sorgen. Lernen wir aus der Geschichte und den Fehlern der Menschheit, auch nach 75, 500 oder vielen tausend Jahren.
#WeRemember
Nicht nur Politiker, Prominente, Gläubige, Opfer und Mittäter sollten sich heute an den Gedenkveranstaltungen beteiligen, sondern ALLE Menschen aller Gesellschaften. Auch jüngere Generationen sollten, nein müssen sich verpflichtet fühlen, das nie zu vergessen, was unser heutiges Dasein ausmacht und gefährden könnte. Gesinnung, Religion, Zugehörigkeit [...] und der Zufall der Geburt und Herkunft spielen dabei eine wesentliche Rolle.