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NewsBlog _ Rubrik: Leben 4.0
Information vom 06. August 202075 Jahre Hiroshima
Was haben wir gelernt?

Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg und hoffentlich auch die letzten. Sechs Tage danach gab Kaiser Hirohito mit der Rede vom 15. August die Beendigung des „Großostasiatischen Krieges“ bekannt. Trotz Abrüstung, Sparkursen, finanziellen Problemen, humanitären Friedensbestrebungen, Absichtserklärungen und Widerständen sind derzeit noch rund 3.000 Raketen atomar bestückt und warten jahrzehntelang auf ihren Einsatz, den es im Sinne der Menschheit nie geben darf. Schenkt allen Ländern ein Exemplar für ein Museum ihrer Wahl, zur Abschreckung und zum beispielhaften Nachdenken, aber beseitigt zuvor alle Risikopotentiale und explosiven und aktivierbaren Einheiten.
Über 450 Atomkraftwerke
Obgleich bis heute keine vernünftige und sichere Endlagerung möglich ist, der Mensch mit Tschernobyl und Fukushima den möglichen Gau spürbar als Warnung erleben musste, die Kernschmelze, ein Fallout oder radioaktive Wolken ganze Kontinente und unsere gesamte Welt nachhaltig beeinflussen könnten, die Halbwertzeit unser Denkvermögen sprengt, epidemiologische Studien, teilweise tödliche Erkrankungen oder lebensverkürzende Ursachen, Terror- und Cyberangriffe möglich sind und z.B. Menschen in Deutschland Jodtabletten schlucken, weil im Nachbarland ein Atommeiler steht, sind derzeit weltweit mehr als 50 weitere Reaktorblöcke mit einer Gesamtleistung von über 50 GW in Bau – primär in asiatischen Ländern. 2018 waren bereits rund 450 Kernreaktoren aktiv und haben rund 400 GW Energie realisiert. Damit gäbe es weltweit über 3.000 Möglichkeiten, die Schrecken von Hiroshima oder Tschernobyl zu wiederholen. Auch wenn man sich am heutigen Tag sicher wieder rundum die Erde das Ereignis wie eine eindrucksvolle Weltmeisterschaft, die Zeremonie Olympischer Spiele oder den Mauerfall in Berlin huldigen wird, um quotenreich zu punkten, wird man das Problem nicht lösen, sondern ausweiten. Worauf warten wir? Auf den nächsten Gau oder weitere Beton-Särge, die über Reaktoren geschoben werden, um die Menschheit vorübergehend zu schützen? Der sicherste Schutz wäre der ausnahmslose, weltweite Verzicht.
Haftung
Mich interessieren weder Haftung, Versicherungen, Effizienz oder Wirtschaftlichkeit, sondern die Verantwortung, Garantien und Sicherheiten, die nicht von Herstellern und Initiatoren, sondern der gesamten Menschheit als mögliche Opfer gegeben werden müssten. 75 Jahre nach dem Debakel von Hiroshima und einer weltweiten Trauerstunde, scheint das Ereignis vergessen zu sein und selbst wenn die Halbwertzeit das Risikopotential von Atommüll teilweise über 15 Mio. Jahre beträgt, verspeist der Mensch bereits heute wieder problemlos Nahrungsmittel und nimmt kontaminierte, verstrahlte Rückstände auf, als ob Hiroshima & Co. nie passiert wären. Herumlaufende Tiere oder Fische unserer Nahrungskette ernähren sich nicht vegan, biologisch unbedenklich, rein mit Futter aus geprüften Gewächshäusern. Vielleicht sind die Schreckens-Bilder in unseren Köpfen aber so wirkungslos, wie derzeit abschreckende Beispiele auf Zigarettenschachteln. Das Bedauern von weltweitem Hunger, Armut, Ungerechtigkeit […] oder Diktaturen und die Relevanz des existentiellen Dilemmas sollte als Basiswissen im Lehrplan des Lebens niedergeschrieben werden und täglich unser Handeln beeinflussen bzw. auch die atomare Gewalt beenden.
Was haben wir gelernt?
Im Mai 2016 war Barack Obama der erste amtierende amerikanische Präsident, der Hiroshima zumindest besucht hat. Dies hatte aber kaum nachhaltige Effekte, da sein Nachfolger Donald Trump, den Klimawandel oder Umweltprobleme nicht bekämpft, sondern aus Dialogen darüber aussteigt und keinerlei Verantwortung übernimmt. Bedauern, Absichts- und Willenserklärungen oder Selbstverpflichtungen bleiben solange wirkungslos, wie es konkrete Fakten gibt, die eine kontinuierliche Beseitigung eines Problems, eines Risikos oder einer Gefahr beweisen. Beim Angriff in Hiroshima starben statistisch betrachtet in dieser Region rund 70.000 Menschen an den Folgen des Krieges und Atomraketenabwurfs. Nach einigen Jahren wurden weitere rund 200.000 Opfer registriert. In Nagasaki folgten weitere 70.000 direkte Tote in wenigen Minuten. Der Schaden betrifft heute noch Milliarden Menschen und strahlt unaufhörlich weiter. Gelernt hat der Mensch, wie Tschernobyl, Fukushima und andere Kriegsschauplätze belegen, eigentlich NICHTS. Zumindest gibt und gab es in den vergangenen 75 Jahren eine Menge Beispiele dafür, dass dieses abschreckende Beispiel lediglich regelmäßig unsere Nachrichten sowie Geschichtsbücher und Lehrpläne füllt – aber nicht mehr bewegt hat. Traurig, Freunde, sehr sehr traurig.