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NewsBlog _ Rubrik: Kommunikation
Information vom 03. Mai 2021Aloneliness
Einsam statt alleine

Der Mensch kennt im Leben zwei völlig unterschiedliche Zustände, die sein Leben bestimmen und gerne und leicht verwechselt werden. Während die englischen Worte »Loneliness« und »alone« übersetzt »Einsamkeit« bedeuten, meinen Sie eigentlich oftmals nur den wunderbaren Zustand der sozialen Pause und des Rückzugs, um seine Ruhe zu haben, zu reflektieren, nachdenken zu können, die Stille zu genießen [...] oder auch kreativ werden zu können. Der Mensch ist dann nicht einsam, sondern alleine.
Für den Psychologen Jeffrey Hall von der University of Kansas gehören die stillen Momente, Pausen und Auszeiten des Lebens zur ausgewogenen Ernährung des Sozialwesens. Der »Lonesome Cowboy« ist aber nicht grundsätzlich einsam oder traurig und muss verlassen, bemitleidenswert und nichtsnutzig durch die Prärie reiten, sondern benötigt vielleicht sehr bewusst und sehr gerne sein »Alleinsein«, ohne die Meinungsäußerungen und Anwesenheit Dritter. Ich teile diese These sehr und behaupte sogar, dass regelmäßige Pausen und Rückzugsgebiete elementar wichtig sind für Lebensqualität, Kreativität oder das Seelenheil. Und selbst der »Lonesome Cowboy« kann den Ritt durch die Einsamkeit ebenso genießen, wie ein Romantiker den Sonnenuntergang, ein Maler sein Bild, der Charme des Morbiden oder eine Meditation nicht als Mainstream empfunden werden kann. Es ist die Kommunikation, das Bild, das öffentlich empfunden und interpretiert wird und die wahre Emotion, die ein Mensch in diesem Moment empfindet.
Der kanadische Forscher und Psychologe Robert Coplan hat mit dem Kunstwort »Aloneliness« – verbal und kommunikativ – versucht, diese Lücke zu füllen und auf die Diskrepanz hinzuweisen.
Wenn Ihr Leben zum Großraumbüro wird, Sie ständig mit tausenden unbekannten Menschen durch Innenstädte flanieren müssen, mit Milliarden auf der Erde Leben, mit anderen Meinungen, Sichtweisen, Religionen, Gesinnungen, moralischen Vorstellungen, Kulturen [...] oder Dialogpartnern auch konträr bombardiert werden, dann ist manchmal der unbedingte Rückzug und klassische „Schritt zurück“, das Abstand oder Distanz nehmen, ein probates Mittel „sich zu finden“. Der Mensch und sein Leben gehen im Strudel der Masse unter. Sie können sich allein gelassen und irgendwann auch einsam fühlen. Diesem Zustand sollten Sie vorbeugen. »Reiten Sie einsam«, denken Sie alleine, bilden Sie sich eine subjektive, persönliche Wahrheit und freuen Sie sich, über den Dialog mit Anderen, Freunden, Ihrer Familie oder der Gesellschaft, die gemeinsam unsere Realität möglich machen.
Einsam unter Vielen ist ein tragischer Zustand und nicht zu vergleichen mit der wunderbaren Möglichkeit, alleine sein zu wollen und sich unbelästigt und ohne Fremdeinwirkungen bewusst wahrnehmen zu können. Die Einen nutzen Kopfhörer, gehen ins Schweigekloster, ziehen sich ins eigene Zimmer zurück, gehen in Klausur (auch kurzfristig auf der Toilette), möchten nicht gestört werden [...] und dulden „keine anderen Götter neben sich“. Die Anderen gehen Spazieren, möchten als Eremit möglichst realistisch und unbefangen eine Situation bewerten und interpretieren können oder ihre eigene, innere Stimme besser hören und verstehen. Unsere Kreativität basiert auf Intuition, Interpretation der Realität, Kommunikation, Austausch und einem Kollektiv, aber auch Rückzugsmöglichkeiten, Pausen und Ihre persönliche Markierung Ihres Reviers.
Fazit: Es gibt nur eine einzige Realität, die von fast 8 Milliarden Menschen unterschiedlich interpretiert wird und als eigene, persönliche Wahrheit und Wirklichkeit das Leben des Einzelnen Individuums prägt. Da Menschen aber Herdentiere sind und die Gemeinschaft benötigen, um z.B. die eigenen Potentiale überhaupt entfalten zu können, sollten Sie nie die Einsamkeit, sondern immer bewusst soziale Pausen anstreben, die Sie alleine verbringen.
Dabei sollten Sie immer bedenken, dass Sie mit Ihrem Verhalten in der Familie, unter Freunden bzw. in Gesellschaften immer auch Zeichen setzen, sich und andere integrieren oder ausschließen. Werden Partner jeglicher Art gemieden oder müssen Ihre Pausen zur Kenntnis nehmen, dann sollten sie auch immer wissen, weshalb, damit Sie Ihr Verhalten wertschätzen können. Jeder Mensch braucht „Zeit für sich“, kann einsam und verlassen aber lebenslänglich nicht glücklich und zufrieden sein. Zudem können Sie sich alleine und einsam auch nicht fortpflanzen.
Die positiven und negativen Folgen zwischen »Loneliness« und »Aloneliness« zeigen, dass das Verhalten des Einzelnen im Rahmen kollektiver Intelligenz und Empfindung für beide Seiten Wirkung hat. Das sieht man deutlich auch in Klassen, Ehen, Freundschaften, Vereinen, Interessensgemeinschaften [...] oder an der Leistungsfähigkeit aller am Arbeitsplatz. »Loneliness« und »Aloneliness« bilden eine Art Gegenpol zu Gemeinschaft, Teamwork, Mannschaftsgeist, kollektivem Bewusstsein [...] und beeinflussen das soziale Gefüge.
Kommunizieren Sie daher immer eindeutig, ob Sie alleine oder einsam sind.