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NewsBlog _ Rubrik: Markt + Wirtschaft
Information vom 12. Mai 2025Artificial Demand
Künstlich erzeugte Nachfrage

Über Artificial Demand, fraktale Marken, künstlich erzeugte Nachfrage-Optionen, Trends, Gruppen-Dynamik, Konsum ohne Bedarf, [...] Luxus- oder Premium-Produkte habe ich schon vor vielen Jahren, immer wieder, ständig, spätestens im Dialog mit meinem Sohn diskutiert, der an Deutschlands bester internationalen Business-School in Mannheim studierte und dort auch seinen Master absolvierte. Verkaufsförderung, Werbung oder Marketing und Kampagnen für Produkte, die kein Mensch benötigt, die belasten oder relativ sicher zum globalen Gau führen werden, habe ich stets abgelehnt. Doch erzeugen erfolgreiches, hervorragendes Design, Markenmanagement, Informations- oder Kommunikationsdesign nicht automatisch auch eine Nachfrage!?
Grundsätzlich besitzt jeder Mensch durchschnittlich 10.000 Konsumgüter, konsumiert Staubfänger, besitzt Krimskrams, wird Alltags-Messi, hortet Eigentümer und Artikel, die er sich irgendwann gekauft hat – weshalb auch immer. Das zivilisierte Luxus-Problem ist jedoch, dass genau so unser Wohlstand, Wachstum, Luxus, Konsum [...] oder Stabilität funktionieren. Quantitativ unsinnig, sicher. Oder bietet Ihr Arbeitsplatz eine Leistung an, die für Dritte existentiell sinnvoll und unbedingt notwendig ist? B2B- oder Borniert-2-Borniert- Business? Das brachiale Over-Engineering und On-Top-Deals pflastern jedoch nicht nur das Selbstverständnis der allermeisten Zeitgeister und kaschieren das Image ihres Profils, die künstlich erzeugte Nachfrage lässt die wissenschaftlich erforschten Markt-, Push- und Pullfunktionen, die gesättigten Käufer- oder Verkäufer-Märkte, On-Demand, Kanban, Just-in-time [...] und gleichzeitig bestehende Gier, Nachfrage und den Konsum mit vielen Fragezeichen zurück. Wir lagern zwar kaum mehr auf Vorrat verfügbar ein, aber der v.a. Online-Bestellwahn der Couch-Kartoffeln scheint unaufhaltbar zu sein. Ich kann mich da leider nicht ausschließen und nutze auch »ohne Not« möglichst das Neueste iPhone. Der Wohlstand macht nicht nur dick, satt und träge, er vernichtet auch Kultur.
Der Erfolg hat schon lange nichts mehr mit besserer Qualität, Sinn, Überlegenheit, lebensnotwendigen Benefits [...] oder Nachhaltigkeit zu tun. Alleine über 150 Mio. Returen blockieren nicht nur in Deutschland unsere Autobahnen, sie zeigen auch, dass Überfluss oder Artifical Demand per Mausklick und Geldbeutel das Handeln höchst ungenügend befriedigen bzw. abhängig machen. Ein Paradoxon auf dem Weg zum Dilemma. Dinge, die keine Sau benötigt, beweisen die menschliche Sättigung. Das Maß ist längst voll und der Mensch nicht das Maß aller Dinge.
Der unkritische Konsumsöldner des Keynesianismus im Fiskalismus der Gegenwart, unkontrolliert und nicht verknappt, rafft als berauschter Jäger und eifriger Sammler dem Götzenbild den Conversions nach. Quote, Hits, Menge und Unsinn agieren ungebremst, rein prozess- und zielorientiert – ohne ganzheitliche Betrachtungsweise. Auch der Umsatz scheint wichtiger zu sein, als der Gewinn oder die Rendite. Globalisierte Größe schafft die unterschiedlichsten Risiken. Eine ist, dass man die Insolvenz oder fehlende Arbeitsplätze einer kleinen Einheit problemlos verkraftet, dem Verlust hunderttausender Arbeitsplätze aber nicht selten auch weiter defizitär begegnet. Die Menschheit achtet inzwischen mehr auf Quantität, als auf Qualität, hortet und hamstert, anstatt zu verzichten, agiert ohne zu denken.
Das menschliche Dilemma und der Einsatz der sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) wird im Laufe der Jahre 2030 – 2050 ff. die globalen Märkte und Verteilung, Besteuerung [...] Wertschätzung der Kauf- und Wirtschaftskraft, persönliche Liquidität und Wohlstand fast überall auf der Welt neu definieren. Ob dies vorübergehend "intelligent" passieren wird, darf kritisch betrachtet werden: Ich glaube es nicht. Arthur Schopenhauer hat dies so formuliert: "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand". Lebensbejaende Optimisten wie ich werden heute sehr oft als Realisten oder sogar Pessimisten empfunden, wenn sie nicht frohlockend jede Neuerung positiv betrachten, sondern kritisch reflektieren.