Möge die Macht mit uns sein und die Welt weltweit seit allen Zeiten und bis in die Ewigkeit unser Leben so eindeutig gestalten, dass wir zumindest Essentielles verstehen. Der Wunsch der Menschheit ein garantiertes Muster, Göttliches wahrzunehmen oder Missverständnisse zu vermeiden, ist uralt, hat bereits Leben gekostet aber auch gerettet. Man will, dass der oder die Anderen exakt das verstehen, was man gesagt hat. Sprache ist aber nicht eindeutig und die tatsächliche Realität wird lediglich persönlich interpretiert. Gerade im Zeitalter der Online-Dialoge, Chats, Kommentare, Gruppen [...] oder schriftlicher, im Prinzip einseitiger Kommunikation, sind Störungen, Missverständnisse und Fehlinterpretationen vorprogrammiert. Das ist nachvollziehbar und logisch!

Die wörtliche Rede, wie "Du MinusKumpel", ist nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen oder kann durch Binnenmajuskel etwas ausdrücken und symbolisieren, was der gesprochene Dialog nicht darstellt, sondern es gibt auch Ironie, Witz, Verschlüsselungen, Satzzeichen, Mimik, Gestik, Geheimsprachen, Schlüsselworte, [...] sowie die Möglichkeit, dass der Leser und Empfänger gar nicht gemeint war!? Der Irrtum resultiert immer wieder. Online und in Textform, verzichten Zeichen und Texte zudem auf die Aussprache und Betonung, die primär im asiatischen Raum einer exakt gleichen, identischen Darstellung andere Inhalte übermittelt.

Wie oft haben Sie persönlich, ohne sich vertippt zu haben, nachträglich eine Nachricht wieder gelöscht oder gehofft, dass eine E-Mail oder Nachricht nicht falsch verstanden werden würde? Wie oft werden Online-Nachrichten als Missverständnisse entlarvt oder kleine, fast unmerkliche, veränderte Satzzeichen die Aussage? "Er will, Sie nicht" verbirgt ohne Komma die ähnlich falsche Aussage, wie die Aussage "Angestellte, sagen Arbeitgeber, haben es gut" mit geänderter Interpunktion eine völlig andere Botschaft vermitteln, als "Angestellte sagen, Arbeitgeber haben es gut". Schon vor Jahrzehnten wurden in der Boulevardpresse aus Fragen Behauptungen oder ein Fragezeichen fahrlässig versteckt.

Der exemplarische "MinusKumpel" kann also auch temporär Bezug nehmen, weil Gesagtes damals entsprechend verstanden wurde, die Kenntnis als Teekesselchen voraussetzen, richtig oder falsch verstanden werden, kann Kosewort oder Beschimpfung sein, in anderen Kulturkreisen eine andere Bedeutung besitzen, [...] oder zu tausend anderen Ergebnissen führen, als dies beabsichtigt war, v.a. dann, wenn eine Rückfrage nicht möglich oder ein mögliches verbales Vergaloppieren nicht vor dem Oxer barrierefrei beseitigt werden kann. Es folgen Verweigerungen, Überraschungen, Unerwartetes, Defizite, Fehlerpunkte oder Stürze. Die Online-Kommunikation mit geschriebenem Wort garantiert weder den Absender, noch lässt sich eine Aussage eindeutig und fehlerfrei entschlüsseln. Zu den Problemen und möglichen Störfaktoren verdoppelt sich das Risiko deckungsgleicher Informationen und Zielsetzungen des Senders und Empfängers – trotz schwarz auf weiß.

Außerdem spielen bei jeder Kommunikation die Erwartungshaltung, Gesinnung, Kultur, Sprachkenntnisse, [...] oder Konditionierung eine wesentliche Rolle. "Das kann man diesem Menschen doch so nicht schreiben!?" deutet darauf hin, dass nicht der Inhalt grundsätzlich falsch, sondern die Art der Ansprache für einen bestimmten Empfänger nicht als passend empfunden wird. Das beinhaltet auch die Ansprache, die Form, den Zeitpunkt, die Wortwahl, die Art, den Umfang [...] oder die Tonalität. Auch hier spielen die Empathie, Persönlichkeit, das Ungesagte und Erfüllung der erwarteten Parameter des Empfängers eine wesentliche Rolle. Gelegentlich ist der Fit der Sympathiewerte wichtiger, als der tatsächliche Inhalt. Verständnis und non-verbale Kommunikation kommunizieren verbal anders, als offline, persönlich und direkt.