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NewsBlog _ Rubrik: Leben 4.0
Information vom 19. Juli 2019Die Mondlandung
Ein [sehr] kleiner Schritt …
Am 21. Juli 1969 war ich ca. dreieinhalb Jahre alt und meine Eltern weckten mich mitten in der Nacht, damit ich um 3:56 Uhr MEZ die erste Mondlandung der Apollo 11-Weltraummission und die damit verbundene Mondlandung "G-Mission" als das Schwarz-Weiß-Ereignis im Fernsehen verfolgen konnte. Rund 500 Mio. Menschen haben sich damals vermutlich weltweit das spektakuläre Medienereignis angesehen. Der erste Mensch auf dem Mond war – live mit Zeitverzögerung zu sehen – Neil Armstrong, der mit seinem Freund Buzz Aldrin und unter Beobachtung von Michael Collins die Oberfläche des Mondes betrat. Ein legendärer, epochal prägender Satz sollte ab diesem Moment das Denken der Menschheit verändern:
"That's one small step for (a) man, one giant leap for mankind."
Am 16. Juli 1969 2:32 PM GMT+1 startete Apollo 11, an der Spitze der 2.940 Tonnen schweren Saturn-V-Trägerrakete, zum »Sprung der Menschheit« vom Weltraumbahnhof des Kennedy Space Center, LC 39A, und wird einige Tage später auf dem Mond im Mare Tranquillitatis 0° 40′ 26,69″ N, 23° 28′ 22,69″ O landen. Verschwörungstheoretiker betrachten das Eintreten in die Umlaufbahn der Erde nach 12 Minuten, die 30 Umrundungen des Mondes, die erste bemannte Raumfahrtmission, das »Wunder von Florida« der Landefähre "Eagle", die Landung auf dem Mond, Neil Armstrongs Bestätigung “Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!” am 20. Juli 1969 um 20:17:58 Uhr UTC für gefaked. Ich nicht!
In den darauf folgenden drei Jahren fanden noch insgesamt 5 weitere bemannte Mondlandungen des Apollo-Programms statt: Apollo 12, 14, 15, 16 und 17. Beinahe mystisch verzückt explodierte am 13. April 1970 ein Tank der Apollo »13« während des Fluges zum Mond und die geplante Mondlandung musste aufgegeben werden. Das Filmdrama "Apollo 13" versuchte das Unter-keinem-guten-Stern-Debakel 1995 mit einer 2:20 h langen Darstellung zu spiegeln. "Houston, we’ve had a problem." wurde zum Satz der Mission. Der Fußball-Profi Rudi Völler feierte an diesem Tag seinen 10. Geburtstag und wurde 20 Jahre später, im Jahr 1990 Fußball-Weltmeister gegen Argentinien. Das Deutsche Team erzielte insgesamt – rein zufällig – 13 Tore.
Die Schauspieler des Films über die Apollo-13-Mission, die Probleme und den Sauerstoffmangel an Bord, waren mit Tom Hanks, Kevin Bacon, Bill Paxton, Gary Sinise und Ed Harris bis heute namhafter und einprägsamer, als die Namen der Astronauten der Apollo 12 – 17: (Apollo 12; November 1969) Charles Conrad, Alan Bean, Richard Gordon, (Apollo 14; Februar 1971) Alan Shepard, Edgar Mitchell, Stuart Rosa, (Apollo 15; Juli 1971) David Scott, James Irwin, Alfred Worden, (Apollo 16; April 1972) John Young, Charles Duke, Ken Mattingly, (Apollo 17; Dezember 1972) Eugene Cernan, Harrison Schmitt und Ron Evans. Interessant ist zudem, dass beim vorangegangenen Flug der Apollo 10-Mission die beiden Raumfahrzeuge nach Figuren der Comicserie »Die Peanuts«, nämlich Charlie Brown und Snoopy, benannt wurden.
Die USA gewann damit den Wettlauf um die erste bemannte Mondlandung, den Raumausstieg auf dem Mond und wasserte am 24. Juli 1969 wieder nach 8 Tagen, 3 Stunden und 18 Minuten mit allen Astronauten im Pazifik. Wie so oft basierte dieser Erfolg auf »Teufel komm raus« und vielen sehr kleinen Schritten.
Die Schattenseite des Mondes: Der Vorgänger der Apollo 11-Rakete, diente im 2. Weltkrieg als »Vergeltungswaffe 2 – V2« zum Bombardieren von London oder Paris. Und im Wettbewerb für die USA starteten auch SS- und NSDAP-Mitglieder, die zielorientiert als "unbedenklich" eingestuft wurden. Jegliche Strafverfolgung aufgrund ihrer Vergangenheit blieb aus. Raketenbau-Spezialisten wie Werner von Braun und andere spätere »ruhmreiche Ehrenmänner« wurden gewürdigt und setzten sich mit der Mission ein Denkmal.
Chapeau!? Eine epochale und sensationelle Leistung, die hunderte oder tausende Verantwortliche ergebnisorientiert möglich machten. 50 Jahre später, am 21. Juli 2019 hat sich die Raumfahrt, mit Satelliten und Weltraumstationen in Zeiten neuer Paradigmen, einer dynamischen, komplexen, sehr transparenten, kompakten, globalen, sehr kleinen und absurden Welt verändert und die Menschheit muss sich mit der Frage konfrontieren lassen, ob man sich nun über einen "sehr kleinen Schritt" oder einen "riesigen Sprung" Gedanken machen sollte. Damals hätte ich das Erlebnis ganz sicher als "weltbewegend genial!" eingestuft. Doch was haben die Menschen aus den Apollo-Missionen in den Jahren bis heute gelernt, weiterentwickelt und können dies in der Gegenwart gesellschaftlich nutzen?
Auf dem Weg zum Leben 4.0 hat sich sehr viel geändert: Die menschliche Kultur, die kollektive Intelligenz, die Globalisierung […] oder die Prinzipien des Wettbewerbs. Die »modernen Kreuzzüge« der Religionen, der Wirtschaft, der Politik […] aber auch die »modernen Hexenverbrennungen« der gewaltbereiten Terroristen, des Rechtsrucks, der Macht und der Gewalt prägen heute unser Gesellschaftsbild. Für das Miteinander und das Leben der Menschen wird es evolutionäre Folgen haben, wenn der Mensch nicht endlich zur Vernunft kommt und die »Mission Zukunft« mit einem »Sprung der Menschheit« in den unendlichen Weiten des Weltraums und gleichzeitig auf unserem winzigen Planeten Erde, würdevoll und demütig agieren wird.
Die Mondlandung war hierfür nur ein ganz kleiner Step, Übergangs- oder Seitschritt.