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NewsBlog _ Rubrik: Leben 4.0
Information vom 13. November 2023Ende Gelände
früher und heute
Voraussagen, Orakel, Sterndeuter, Hellseher und Kaffeesatz- und Kartenleser gibt es, seit dem es Menschen gibt. Schlaumeier, Bessermenschen, Erhabene, Richtende, Unfehlbare und nicht zuletzt der „Homo Deus“ (Yuval Noah Harari) predigen seit Jahrtausenden ihre Sicht der Dinge und deuten eine subjektive Objektivität der Gesetzmäßigkeiten an. „Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr mir Gott helfe“ ist weder absolut noch würde ich diese Aussage, schon gar nicht als Schwur, ansatzweise ablegen. Demut?
Der Papst, Kaiser, Könige, [...] Herrscher, Gurus und Führer gibt es bis heute. Jeder Zeitgenosse hat in allen Zeiten, ob per Medium, Objekt, Altar, Vogel, Fisch oder Krake irgendetwas versucht zu verstehen, zu erkennen, zu deuten und entsprechend gehandelt. Macht ist das Zauberwort. Manchmal richtet man über Menschen, gelegentlich wird spielerisch und nur zum Spaß agiert. Himmlische oder unerklärbare Zeichen, Mythen, tierisches Schwarmverhalten, Opfer, Knochen oder Lose führen jedenfalls oftmals zu Verhaltensänderungen sowie emotional folgerichtigen oder folgeschweren Entscheidungen.
Transzendente Offenbarungen, Fragen, [...] in Tempeln, Kultstätten, auf geweihtem Boden, am Lagerfeuer, in Aquarien, [...] an höhere Instanzen, Priester, Götter oder Gurus, üben seit ewigen Zeiten eine einzigartige Kraft aus. Ephyra, Dodona, Klaros, Olympia oder Delphi hatten teilweise existentielle Folgen, wie – oben angedeutet – auch der Scheiterhaufen, Verbrennungen oder das Ertränken Ritualen und Gesetzen folgten, die keine wissenschaftlich sinnvolle Logik der Welt vernünftig rechtfertigen konnte. Doch noch heute gibt es derartigen Humbug, die Gegenwarts-Nostradamus-Gilde oder Unternehmer, die Wahrheiten verbreiten, paradox-unverbindlich garantieren, oder Heilversprechen geben. Sicher ist lediglich: In der Vergangenheit war die Gegenwart immer ein Teil der Zukunft und das Eintreffen und Richtigkeit einer Entwicklung folgte immer einer Wahrscheinlichkeit. Die Zukunft konnte nie zu einhundert Prozent stimmig vorausgesagt werden und erreicht nicht selten auch weniger als 50%. Das Leben war schon immer eine Spielwiese des Bekannten, der Unwissenheit, der Interpretation mentalen geistigen Reichtums und der Erkenntnis, dass mit zunehmendem Wissen der Anteil des Könnens des Einzelnen und Persönlichen abnimmt. Wir wissen und beherrschen immer weniger! Statt der Ruhe, Demut und Unbefangenheit des Sokrates tendieren Orakel meist auch zum möglichen Missverständnis, verloren Macht und steigerten den Reiz.
Armageddon, Endzeitstimmung, Apokalypsen und „Ende Gelände“ gehören als finale Drohung in der das Paradies verglüht, die Erde vergeht oder Verschwörungstheoretiker und manche Sektenangehörige sowie gläubigen Jünger „abgeholt werden“ ins frohlockende Jenseits der Jungfrauen mit Manna und süßen, kernlosen Trauben, die von den Bäumen wachsen. Eine Warze am Arsch, die kein Mensch sieht, verbreitet keinen essentiellen Schrecken. Trotzdem träumen auch weiterhin Milliarden von einer erhöhenden Weiterentwicklung, einem Durchlass am Himmelstor, einer Wiedergeburt oder dem ewigen Leben 4.0, was auch immer das sein mag? Das Diesseits kann mit Leben 2.x nicht locken. Wahrscheinlich sind Industrie 4.0, KI 4.0 oder Leben 4.0 in jedem Fall körper-, vielleicht sogar gegenstandslos.
Selbst Elon Musk spricht als reichster Mann der Welt – was ihn finanziell scheinbar nicht mehr befriedigt – heute davon, dass wir in einer Simulation leben könnten. Interpretationen lassen resultieren: „Am Ende steht die Apokalypse“. Über die christliche Tabufrage „Wer schuf Gott?“ oder Theodizee, mögliche Nachteile oder Risiken möchte man gar nicht nachdenken. Da ist sie auch wieder, die Frage nach dem Anfang, dem Urknall oder der Schöpfung. Beinhaltet die Frage aber nicht automatisch auch die Frage nach dem Sinn oder dem Ende? Ist Leben 4.0 vielleicht eine Art Urknall, der Anfang und Ende beinhaltet oder ein Zustand, der der Menschheit eine Logik und Wahrheit vorgaukelt, die absolute Perfektion, die nie erreicht werden kann? Gibt es das Davor oder Danach, das Weniger oder Mehr, das Kleiner oder Größer in unserer Logik nicht immer? Sollte uns dieser Prozess und die tägliche Explosion des Wissens nicht automatisch Demut und Vernunft schenken, dass das Leben der Menschheit stark eingeschränkt und limitiert ist?
Im Vergleich zur Unendlichkeit des Universums und Seins sind wir Menschen jedenfalls unendlich dumm und unbedeutend. Und dieser Prozess polarisiert täglich mehr. Es lohnt sich daher, wenn wir uns alleine das Leben auf der Erde vor Augen führen. Als vielleicht vor etwa 3,5 oder 3,6 Milliarden Jahren möglicherweise irgendwo in der Tiefsee, zwischen dem glühenden, geschmolzenen Gestein das Leben zu leben begann, könnten Nukleinsäuren aufeinander getroffen sein und paarten sich im Wasser, das eventuell Aminosäuren ermöglichten und Kometen oder Asteroiden nach oben wirbelten. Moleküle oder Selbst-replizierende Polymere „trieben“ es in der Ursuppe und trafen auf DNA? Denkbar. Vor 4,4 Mrd. Jahren entstand die Erde? Vor etwa 14 Mrd. Jahren entstand unser Universum? Letztendlich mag das für die Entwicklung des Lebens 4.0 vielleicht irgendeine Aussage treffen, aber der Mensch und sein Leben begann erst vor rund 6 Millionen Jahren zu existieren. Wie das funktionierte, weiß auch kein Mensch. Wurden aus Fischwesen, Reptilien und Säugetiere bzw. Menschen? Schlüpfte „Adam“ doch zufällig aus dem Ei, direkt neben „Eva“? Folgte eine Inzucht? Nach vielen Entwicklungen, Klima- und Umwelt-Katastrophen, tektonischen Verschiebungen, Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüchen lebten dann vor rund 75.000 Jahren – wissenschaftlich recherchiert – wieder nur weniger als 10.000 Menschen weltweit. Vielleicht existierten zu dieser Zeit auch nur 1.000 auf unserem Globus.
Ende Gelände befindet sich damit erst ganz am Anfang unserer Reise, solange auch nur ein Paar überlebt und sich weiter vermehrt. Sicher gibt es offiziell den Neandertaler nicht mehr, aber auch Vermutungen, welchen Vorteil es gehabt hätte, wenn diese Art des Homos noch leben würde, bleiben eine Annahme. Vielleicht haben ja doch einige Exemplare heimlich überlebt oder wurden aus der Frühzeit von Unbekannten erhalten, geschützt und gezüchtet?
Damals stellte man sich sicher noch keine philosophischen Fragen, diskutierte über Lebensqualität oder klebte sich auf Straßen oder Flughäfen fest. Leben 4.0 ist letztendlich noch nicht einmal in 1 Promille der überlebenden, über 8 Mrd. Köpfen parat. Weiterhin nehmen wir an, glauben, vermuten, spekulieren oder interpretieren unvorstellbar viel. Der Mensch und die Menschheit hat erst vor wenigen Jahrtausenden begonnen zivilisiert zu leben, kultiviert aufzutreten und sich gleichzeitig zu bekämpfen und Krieg zu führen. Verdrängungswettbewerbe gab es auch schon immer und der Sieg durch die Niederlage Anderer war verbreitet. Moral und Sitten? Vernunft, Frieden und kollektive Intelligenz bleiben derzeit Visionen und Utopien, die vielleicht erst im 5. Jahrtausend im logischen, globalen Kalender erstmals ernsthaft besprochen werden. Leben 3.0 wäre wirklich klasse, oder auch nur 2,9576…
Keep calm! Trotzdem war es nie komfortabler, einfacher und (bei uns) friedlicher als heute.
Das Leben 4.0 wird der Mensch nie erreichen und ganz pragmatisch selbst dazu beitragen, dass wir uns dem Ziel nicht einmal annähern werden. Und irgendwo ganz am Anfang der menschlichen Kultur freue ich mich nun über 30 Jahre UNIQ Designbüros.