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NewsBlog _ Rubrik: Markt + Wirtschaft
Information vom 18. November 2024Erfolgsrezepte für
Märkte und Unternehmen
So werden Sie erfolgreich! Mit diesem Versprechen locken derzeit Millionen Online-Gurus, Experten, Labersäcke und Geldhaie im Internet. Möge die Macht mit uns sein? Ähnlich den Millionen-Spam-E-Mails frage ich mich, wer auf diese Art der wenig intelligenten, mitten-ins-Gesicht-Werbung, trotzdem interessiert hereinfällt? Zugegeben, das war bei der nicht vermeidbaren Papiervernichtung der Fax-Nachrichten schon so und setzt sich nun offensichtlich mit Diamanten-Verkäufen, zehn+prozentigen Rendite-Versprechen, Telefon-Super-Kalt-Akquise, Call-Center-Uschis aus Dresden und Terminvereinbarungsritualen jämmerlich fort.
Scheinbar ist alles ganz einfach? Der Wunsch der Menschheit ein Erfolgsrezept, Muster, eine Checkliste, Codierung oder ein sicheres Prinzip für den Erfolg eines Unternehmen zu definieren ist utopisch und völlig unrealistisch. Wäre es so stringent, gäbe es nur Sieger und keinen Wettbewerb mehr, auch wenn wir keine Verlierer benötigen würden. Erfolg auf Rezept, Absatz mit Garantie, Wachstum on demand, nur Chancen statt Risiken und das absolute Nr.1-Benchmark-Ranking für Jedermann? Exklusivität ohne Glück, Verdrängung, Macht und Geld? Ein acht- statt erstklassiger Witz ohne Pointe? Im Gegenteil: Quantität schlägt Qualität, Macht und Geld führen leider auch ohne Wissen und Können zum Erfolg. Letztendlich ist Erfolg nicht mehr oder weniger als das Erreichen eines Ziels. Machen Sie einfach das, was Sie sich zum Ziel gesetzt haben und Sie sind erfolgreich: Beim Toilettengang, am Kühlschrank, auf dem Weg ins Auto oder ins Bett. Gute Nacht.
Wirtschaft und Ökonomie beruhen auf Angebot und Nachfrage zur Deckung eines Bedarfs, den die Konsumenten signalisieren. Doch Marken wurden auch erfunden, Bedarfe künstlich erzeugt, es wird weiter bangladescht und der Konsum Top-down, selten Bottom-up beeinflusst. Der Mensch besitzt und konsumiert nicht mehr existenziell-bedarfsorientiert, sondern tausendfach on-Top oder einfach so zum Spaß, weil man es sich leisten kann. Mit der Globalisierung verstärkt sich die Macht der Marken und deren Marktdurchdringung. Auch Spekulanten und Investoren spielen plötzlich mit. Geiz ist geil traf (leider) den Nerv und statt Qualität und Premiumstrategien wichen und weichen die Angebote den Discountern, der Kurzarbeit, [...] und dem Verdrängungswettbewerb. Preisstrategien, Masse, Boni, Rabatte, Skonti und letztendlich die Liquidität realisieren Entscheidungen. Aus "was gönne ich mir" wird "was kann ich mir leisten" oder finanzieren. Der Mensch überrascht sich gelangweilt durch Konsum.
Erfolgsrezepte gibt es auch weiterhin nicht. Die Wirtschaft mutiert einerseits mit Abhängigkeit, Jobs, Stress, Druck oder internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und andererseits klafft das Privileg des gesellschaftlichen Wirtschaftsparadieses. Der Spagat zwischen Bonität und Mittelstand-Wohlstand beeinträchtigt die positive Perspektive, denn anstatt zu wachsen, reduziert sich der Mittelstand, wie die Gletscher am Gipfel. Alles schmilzt vor sich hin, die Stürme wüten wirbelnd und nichts bleibt so, wie es war, nur weil man glaubt, dass es doch auch weiterhin so sein müsste, wie es war. Das Neue altert und das Begeisterungspotential nimmt automatisch ab, wenn man den Prozess nicht auch weiterhin entsprechend aufbaut. Eine (Natur-)Katastrophe der neuen Qualität? Wo bleibt der Fortschritt durch Verbesserung?
Neben dem autofreien Sonntag bot der Markt damals gleichzeitig schon immer teurer werdende Reisen um die ganze Welt. Heute gibt es kaum noch regionale Unternehmen, die als Festung der KMUs dem Preisdruck widerstehen können. Zwangsfusionen, feindliche Übernahmen und letztendlich auch "Wirtschaftskriege" prägen die Märkte. M&A-Deals, Firmenkäufe, strategische Übernahmen, Billionen-Investitionen, Majoritäten [...] oder Beteiligungen stellen das neue Credo und geopolitische Erfolgskonzept – ohne Panzer und Raketen, Jahreshauptversammlungen, Gewerkschaften [...] Geiselnahme oder Kriegsgefangene dar. Und wir machen kurzsichtig mit – Hauptsache billig(er). Zudem hat sich schon lange die Volatilität, das aufgeregte Zittern, spürbar verstärkt. Heute Milliardengewinne, morgen Insolvenz? Aktuell florierende Zahlen, morgen Massenentlassungen und Konsolidierung? Schon StartUPs lernen mit der Gründung, dass Investoren-Gier anfangs pushed und langfristig Probleme macht, da Geldgeber nicht nur mitreden möchten, sondern auch notwendige Kosten nicht wünschen oder Ergebnisse verhindern können. Geld schafft auch Abhängigkeiten, nicht nur Wohlstand und Reichtum. Zudem machen wir uns zu selten Gedanken über Rücklagen, Renditen, Risiken, Veränderungen [...] oder Inflation.
Wurden Märkte früher auch durch Werks- und Wirtschaftsspionage unterwandert, lässt man sich heute sogar fremdes Eigentum subventionieren, um Wissen später einfach übertragen zu können. Länder wie China oder Indien benötigen keine Spione mehr, Sie lassen sich ihre Anwesenheit bezahlen und freuen sich anschließend auf die positiven Ergebnisse. Das sogenannte, erträumte Erfolgsrezept und die Spielregeln haben sich geändert. Aus einigen Brett- und Glücksspielen, unterhaltsamen Beschäftigungen und begeisterndem Zeitvertreib wurden Zug-um-Zug ausgefuchste und teilweise paradoxe, verlustbringende StrategieSpiele. Der Markt regelt das Procedere – notfalls marktbereinigend. Das kann aber auch bedeuten, dass der Einfluss, der Wohlstand [...] und die Kraft und Position der Volkswirtschaften, der Demokratie in Europa und unser gewohntes Procedere (ver)schwinden können.