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NewsBlog _ Rubrik: Kommunikation
Information vom 10. Dezember 2024Eskapismus
Auf und davon
Die MondayLounge-Kommentare und Philosophisches am heutigen Dienstag, den 10. Dezember 2024 geht online weiter: Schon oft habe ich über die unterschiedlichsten Formen der Kommunikation berichtet, die Realität, die Störfaktoren, die Finten [...] und werde heute über die Möglichkeit, sich durch Eskapismus, Realitätsflucht oder imaginäre Wirklichkeiten der Welt zu entziehen und zu verweigern, kurz berichten. Diese Scheinwirklichkeit bedarf einer eigenen Art der Kommunikation bzw. einer Sprache, um sich bewusst oder unbewusst mitzuteilen. Die Psychologie kennt das Phänomen schon länger und Sie vielleicht auch, ohne es zu wissen. Angeblich folgt dem Dasein ein nicht allzu kleiner Teil.
Fangen wir, chronologisch richtig und sinnvoll, am Anfang an. Ursprünglich bezeichnete der Begriff einen frivolen Seitensprung temperamentvoller Warmblüter im Rahmen der Reitkunst. Im letzten Jahrhundert skizzierte der Drang der Vergnügungslust, der Abenteuer, der neurotischen Distanz, auch zur familiären, verantwortungsvollen Realität, ein vulgär-lateinisches Verb "sich davonmachen" und Flucht. Eskapismus ist aber mehr als eine Geliebte oder Zweitfrau oder nicht nur das „Zigarettenholen“ und sich dabei auf und davon machen.
Die Befriedigung affektiver oder kognitiver Bedürfnisse stimuliert den Reizempfänger nicht nur bei Bedarf, sondern schafft diesen und motiviert dazu und bietet, biedert sich an. Reize, die wahrnehmbar sind, wirken und schaffen Wahrheiten bzw. Wirklichkeiten. Der beglückte Empfänger nutzt diese Art der reizüberfluteten und vielleicht geilen Kommunikation als Fluchtweg, um den Alltag zu vergessen, zu entspannen oder um sich abzulenken. Die Sehnsucht nach Second-Life befriedigt und die Macht spielen dabei eine zentrale Rolle, können aber auch das bisherige, eigene Versagen projizieren und auch nur Probleme kompensieren.
Doch können derartige Alternativen das "Step-out-of-line-Verhalten", Übersprungshandlungen, Elfenbeintürme und Utopien rechtfertigen, wenn auch Schulden, verbrannte Erde oder unglückliche Menschen egoistisch hinterlassen werden? Egoismus? Unzufriedenheit, Alltagsflucht und Frust aufgrund gelebter Drittklassigkeit sind nachvollziehbar, das Treiben des feigen Deserteurs oder petzenden Colaborateurs nicht. Ebenso lassen sich natürlich, sehr positiv betrachtet, Träume, Fantasien, absurde Kreativität, Unrealistisches, [...] oder gedankliche, non-verbale Kommunikation, die kein Dialogpartner entschlüsselt, als Freiheit der Gedanken ohne Handlung nicht verurteilt werden. Musiker, Künstler, Tänzer, Designer, Komponisten, Architekten [...] aber auch Wissenschaftler und Forscher nutzen den Bereich "ausserhalb des Tellerrandes", die Grenzbereiche, die Intuition [...] und die etablierte Normalität als Möglichkeit ohne fremdgehen oder unmoralisch heranzuspringen, Neues zu schaffen, zu finden und zu gestalten.
Dient der Eskapismus beispielsweise der Suche nach dem Sinn des Lebens, der Erweiterung der wahrnehmbaren Welt, der gedanklichen Ebene oder Inspiration, ohne Dritte dadurch zu verletzen oder zu beeinträchtigen, darf dies auch kommunikativ-motivierend, verbindlich formuliert werden. Die Folgen der erfolgreichen Kommunikation erfährt man z.B. durch Kompositionen, in Freier Kunst, Gemälden, Choreographien, Kampagnen [...] oder schlicht Genie und herausragenden Leistungen, die im Prozess zum Außerordentlichen führten oder wunderbar erfüllt verbockt wurden.