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NewsBlog _ Rubrik: Kommunikation
Information vom 23. Oktober 2017Gender [ˈdʒɛndɐ]
Sexus – Geschlechterrolle
Liebe LeserInnen, dieser Trend beschreibt längst nicht nur die Ständeordnung und das grammatische oder körperlich-biologische Geschlecht. Spätestens seit der erneuten »Ehe für Alle«-Diskussion in Deutschland, der neuen, gesellschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Rollenverteilung, ist die Zuordnung unterschiedlicher Positionen aufgrund geschlechtlicher Trennung, »Sex Identity«, Machtbeziehungen, institutioneller Rollenverteilungen […] oder subjektiver Identitätsbildungen eigentlich gegenstandslos. In der innovativen, modernen, zivilisierten Welt sind Gerechtigkeit und die Gleichstellung von Mann und Frau (z.B. Partnerschaftsprinzip, Erziehung etc.), aber auch die Anerkennung von Homosexualität, Inter- und Transsexualität im Sinne der Freiheit und Gleichheit aller Menschen heute kein Grund mehr zu diskriminieren. Wer hier und heute noch an alten, patriarchischen Prinzipien der Unterdrückung festhält, ist definitiv fehlorientiert. Frauen "dürfen" in Deutschland inzwischen zwar selbstverständlich wählen, ihren Führerschein machen, studieren oder arbeiten (klingt unglaublich und wie ein Auszug aus einem Roman des Mittelalters), erhalten aber noch immer rund 20% weniger Gehalt für die gleiche Leistung oder besetzen deutlich weniger Positionen in der Führungsebene. »Gender absurdum« und Relikt der Vergangenheit. Benötigen wir trotzdem eine Frauenquote? Ich denke schon.
Verbaler Feminismus
Während in anderen Ländern noch z.B. Steinigungen, Strafen, Rechtsmissbräuche oder Rituale, wie die Beschneidung realisiert werden, versuchen die kreativen Köpfe in Deutschland beispielsweise die Umwälzung, den § 218, die Neuausrichtung, die Emanzipationswelle […] und Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte noch zu verarbeiten und beginnen derzeit erneut durch Gespräche über gesetzlich verankerte Quoten den Rechtsanspruch und die Gleichstellung zu regeln bzw. zu beschleunigen. Während man einerseits nicht auf bestehende Tatsachen und Probleme hinweist ("Hast Du einen schönen Wasserkopf") und damit Probleme erst thematisiert oder so von anderen Fakten ablenkt, erscheint die Auseinandersetzung damit oder ggf. auch legislative Hilfskonstruktionen durchaus sinnvoll zu sein, bis Normalität eintritt und entsprechende Maßnahmen endlich nicht mehr nötig sind. Sprache ist Macht und Defizite sollten auf Dauer nicht nur festgestellt, sondern auch durchgesetzt werden. Was ist eigentlich das Gegenteil von Feminismus? Schon in George Orwell 1946 erschienener Fabel "Farm der Tiere" konnte man folgendes Gebot lesen: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“ Sollten wir daraus nicht längst gelernt haben? Seit Orwell sind inzwischen fast 70 Jahre vergangen.
Aller Anfang ist schwer
Selbstverständlich lassen sich Herausforderungen nicht immer umgehend, eindeutig und vollständig meistern. Die öffentliche Diskussion ist aber der erste Weg, Dinge zu erkennen, zu verstehen, zu reflektieren und richtig zu beantworten. Und: "In jedem Anfang wohnt ein Zauber" (Hermann Hesse). Ich habe in den letzten Jahrzehnten meiner beruflichen Tätigkeit schon viele Varianten des Gender-Mainstreamings gesehen, bin in der 68er-Generation der Antiautorität und Freizügigkeit, FlowerPower, Kommune 1, der Emanzipationswelle, Alice Schwarzer, Gender-Demonstrationen, dem Schrei nach Gleichberechtigung […] oder der Frauenquote aufgewachsen. Diese sind derzeit aber noch immer so verbindlich und konkret wie Frauenparkplätze und das Bemühen der Frauenbeauftragten, z.B. ein Lehrerzimmer, ohne Binnenmajuskel zu schreiben (z.B. LehrerInnenzimmer) oder das Studentenwerk in ein Studierendenwerk zu ändern. Das Rollenspiel beginnt sich zu legitimieren und wird irgendwann auch nicht mehr als Herausforderung verstanden werden. Wann ist die Anfangsphase des Probierens, Einführens und Praktizierens endlich vorbei und das Selbstverständliche Gesetz?
Tradition und Zukunft
Was wird nun aus den Worten "Vaterland" oder "Muttererde"? Professorinnen, Mädchen, Frauenfußball […] lassen sich problemlos richtig bezeichnen. Ist aber nicht beispielsweise die Bezeichnung "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Bundesrepublik Deutschland" ein wenig irreführend oder unvollständig? Beinhaltet der Begriff Familie nicht automatisch Junge und Alte aller Prägungen? Behinderte (früher Sorgenkinder) sind eben auch Menschen, verfügen verbal über kein Geschlecht, sicher aber über einen Status, der das persönliche Profil wahrnehmbar und ganz konkret verkörpert. Den körperlichen und sexuellen Unterschied zwischen den Geschlechtern oder auch innerhalb eines Geschlechtes wird man auch nicht durch die Gleichstellung wegdiskutieren können. Benötigt ein Arbeiter ein Pendant oder eine Arbeiterbewegung eine femininere Ausrichtung? Muss ein Vorstand eine weibliche Entsprechung erhalten, damit eine Frau punkten kann? Müssten dann nicht auch andere Sprachen überarbeitet werden (Chief Commercial Officer)? Ich denke nicht. Man kann (Mann und Frau) Dinge übertreiben und Gruppen als Karikatur überzeichnen. Mit der neuen Schreibweise wird man aber auch Ossi-, Blondinen- oder »OstfriesInnen«-Witze nicht besser machen oder beseitigen.
Der, die, das Butter
Der Mann ist ebenso Mensch, wie jeder Frau auf gleicher Augenhöhe begegnet werden muss und nur der genetische Code am Ende über ein Geschlecht bestimmt. Das Spiel zwischen Mann und Frau ist tausende Jahre alt und am Ende dient auch diese Tatsache der Evolution, Vermehrung und Erhaltung der Gattung Mensch – wie auch im Tierreich. Gleichberechtigung und Gleichstellung bedeutet nicht Gleichmacherei, sondern sollte der Gerechtigkeit dienen. Ich liebe die körperlichen und geistigen Unterschiede, Profile, Meinungen, Wahrheiten oder persönliche Wirklichkeiten im Sinne der Demokratie und Freiheit, den Sex und Partnerschaften, Kontroverses, Widersprüchliches […] Kreatives. Geschlecht, Gesinnung, Religion, Haltung, Hautfarbe, Herkunft, politische Ansichten, persönliche Eigenschaften oder Perspektiven müssen sich ergänzen, sozialkompetent wirken, global gestaltet werden […] und mit kollektiver Intelligenz, empathisch und verständnisvoll ohne Vorzeichen, Artikel, Potentialunterschiede […] "Mann und Frau" akzeptieren wie sie sind und "Der, die, das" nur als Artikel und richtige Bezeichnung verstehen. Nicht mehr. Liebe, Verantwortung, Sinn und Nachhaltigkeit müssen unser Zusammenleben prägen, friedlich gestalten und nicht rein körperliche Attribute als Grund für eine Dominanz erkennen.
Charakter, Würde, Gerechtigkeit, Gleichheit, Persönlichkeit […] haben kein Geschlecht.