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NewsBlog _ Rubrik: Politik + Finanzen
Information vom 23. Juni 2025Inflation, Weltpolitik
und geistige Armut

Überlegen Sie einfach einmal, wieviel eine Kugel Eis, eine Lakritz-Schnecke, ein Brot, sonstige Lebensmittel, Urlaub, ein Mittelklasse-Auto oder ein Quadratmeter Grund und Boden in unserer Kindheit gekostet haben? Meine Eltern konnten sich noch 850 qm in bester Wohnlage für rund 50,- DM pro Quadratmeter kaufen, bauten ihr Haus, pflanzten Bäume und säten Rasen an, auf dem wir Kinder fröhlich und mit weniger Konsum unbeschwert aufgewachsen sind. So erlebte auch ich meine Kindheit und Jugend, entstanden die robuste Mittelschicht in Deutschland, Stabilität, Perspektive, Wachstum, Wohlstand [...] und letztendlich Zufriedenheit. Mettigel, Bowle, Militärfahrzeuge, RAF [...] oder so manche Volksmusik entsprachen zwar überhaupt nicht meinen Vorstellungen, aber es war grundsätzlich eine klasse Zeit, in der ich nichts vermisste. Die Inflation oder besser der Verlust der Kaufkraft für eine bestimmte Menge Geld, hat diesen Prozess, das Sparen, Rücklagen, Eigentum, [...] und auch den Konsum stark verändert. In meiner Kindheit suchten wir im Urlaub „im Ausland“ noch eine Unterkunft für ca. 8,- DM pro Person und Nacht und der Liter Benzin kostete rund 57 Pfennige. Aktuell werden im Motel One das Vielfache und einem Robinson Club schon auch mal das 50-fache abgerufen. Ein Liter Super kostete an der Tankstelle schon knapp zwei Euro (also knapp 4,- DM). Dafür verbrennen Autos auch trotz mehrfacher Gewichtszunahme und Sicherheitsextras nicht mehr wie damals 20 – 25 Liter für 100 Kilometer.
Heute wurde aus monetären Defiziten, finanziellem Mangel, zunehmendem finanziellen Wohlstand durch Wirtschaftswunder und Resilienz bedauerlicherweise auch eine besondere Art geistige Armut. Sparen lohnt sich nicht mehr? Doch, natürlich. Was man gespart hat wird im Laufe der Jahre in der Regel zwar weniger wert, aber ist immer noch mehr, als nichts, plus Zins. Zum Vergleich: Hätte man vor 50 Jahren ohne jegliches Anfangskapital, durch Kontinuität und Sparsamkeit sagen wir nur 400,- DM (heute 200,– Euro) zur Seite gelegt und mit damals problemlos üblichen und möglichen 3 – 5% Zins pro Jahr wachsen lassen, wären daraus insgesamt 275.000,- bis über 515.000,- Euro entstanden. Der damals noch als reich geltende DM-Millionär wäre garantiert so möglich geworden. Haus und Hof meiner Eltern existieren als Bilanzwert in meinem Eigentum oder Vermögen nicht mehr, ich habe auch Anwesen und Geld nicht geerbt, hätte heute aber rund 1 Million Verkehrswert vorliegen. Ich trauere diesem »Fremdkapital« meiner Eltern nicht hinterher und bin sehr stolz, meinen eigenen Weg gefunden und realisiert zu haben.
Vom einst beinahe unerreichbaren DM-Millionär der auf die Malediven fliegen oder einen Ferrari hätte kaufen und fahren können, dem nachfolgenden Euro-Millionär und weiteren Phasen, bescherten uns Inflation, Teuerungsraten, Gehaltsspiralen, Börse für Jedermann, Märkte, politische und wirtschaftliche Instabilität [...] sowie auch Subventionen, Gier, soziale Inkompetenz, noch mehr Ellbogen als nach der Flower-Power-Zeit sowie zunehmend Kapitalnot. Heute spricht man ganz selbstverständlich von Subventionen, Agilität, sozialem Reichtum, erwartet Paradiesisches mit 3- oder 4-Tage-Woche, betont DownShifting, [...] möchte aber beinahe jährlich in die Karibik fliegen, komfortable Renten beziehen, 24/7 Südfrüchte kaufen oder jammert über Staat, EU oder die Welt. Sind die Menschen heute gieriger, maßloser und verwöhnter?
Weshalb es scheinbar nicht auffällt, dass erst eigene Errungenschaften stolz machen, Gut Ding Weile benötigt, Strategie und Nachhaltigkeit nicht im Regal des Supermarktes zu finden sind, Intelligenz und Bildung auch Glück und Zufriedenheit beeinflussen, erscheint mir in unserem Land nicht nur unlogisch, sondern die »Geistige Armut« ein toxischer Bestandteil der allgemeinen Sättigung zu sein. Dass beispielsweise auch Preisspiralen durch Streiks, Forderungen oder ständige, unsinnige Gehaltserhöhungen, Zuschüsse, Nachlässe oder Subventionen in der Regel dazu führen, dass sich automatisch aufgrund der Kosten auch die Preise weiter erhöhen müssen und werden, ist dem volkswirtschaftlichen Konsum-Hobbyisten kaum mehr zu erklären. Er motzt teilweise, die Hand aufhaltend, fordernd, dass die süßesten Äpfel im Paradies Flecken haben?
Reichtum, auch geistiger Natur, sind kaum mehr Ziele, da die Smartphones zunehmend das Können, Lernen [...] und Denken übernehmen. Weshalb also noch anstrengen? Kapitalwachstum, Borniertheit, Macht, Abhängigkeit, [...] aber auch wirtschaftlich-politische Hebel des Aktionismus zur Überbrückung der Gegenwart gehören zu den Mitteln und Maßnahmen, die Familienunternehmer, die auch ihre Enkel einbeziehen, nicht nutzen würden, da sie die Risiken, Gefahren und negativen Folgen kennen und berücksichtigen. Der Gau endet immer wieder nach 50 Jahren Arbeit in der Altersarmut, die wie die demographsche Entwicklung, nachlassende Attraktivität, weniger Begeisterungspotentiale nicht selten schon jahrzehntelang zuvor hätten klar sein müssen. Die Inflation betrifft heute nicht nur unser volkswirtschaftliches, gesellschaftliches und privates Kapital, sondern auch den allgemeinen Werteverlust, geistigen Reichtum bzw. Armut sowie signifikante Sättigungswerte, Politikverdrossenheit, zunehmende Aggression und Gewaltbereitschaft, weniger echte Demokratie [...] wirtschaftlichen Verfall unserer globalen, nationalen und regionalen Kultur.