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NewsBlog _ Rubrik: Persönliches
Information vom 17. Oktober 2017Lifecycling 2
Die Welt hat sich verändert
… Der Versuch die Welt zu prägen und eine persönliche Note zu hinterlassen, weicht in den allermeisten Fällen dem Weichgewaschen werden, der Anpassungsnotwendigkeit und dem "Ecken und Kanten verlieren" müssen, um im Parcours des Trends sauber und anstandslos zu rollen und zu funktionieren. Kollisionen, andere Meinungen oder kontroverse Sichtweisen werden meist als störend empfunden. Wer mag schon ein quadratisches Rad? Manchmal eckt man auch an, nicht weil man weniger komfortabel oder uneinsichtig geworden ist, sondern der Vorstellung der Massenbewegung nicht mehr entspricht und verzweifelt gegen das Ertrinken in der Beliebigkeit kämpft. Ab und zu eben auch bis man untergeht. Kurzzeitig verschlingt einen diese Penetranz der Opferrollen-Maske. Menschen ergeben sich der Lethargie und Handlungsunfähigkeit. Später wird man vielleicht sagen: "Das hatte ich doch nicht gewollt!" Trotzdem darf man natürlich in einigen Fällen erst einmal mitschwimmen, um gegen das Ertrinken angehen zu können und die Einsamkeit und Anonymität der Masse im »Mehrfamilien-Hochhaus der Menschheit« zu bewältigen. Vorübergehend. Gelegentlich hilft aber nur das Wachrütteln. Eigentlich ist diese Feststellung sehr problematisch, da man nicht das Ego therapieren oder mit einem Relaunch den aktuellen Gegebenheiten anpassen kann, sondern leider nur die Verschiebung der Umwelt zum Akzeptieren und zur Kenntnisnahme zur Verfügung steht. Verrückt und unverrückbar manifestieren sich Positionen. Der Mensch verantwortet nur einen kleinen Teil, soll und muss aber das Ganze verantworten? Sicher: Eigentlich müssten alle Einheiten in diesem Hochhaus gleichzeitig, unwissend und unabhängig voneinander das Gleiche, das Richtige tun. Das wiederum verhindert die Kreativität und die Tatsache, dass Menschen eben nicht nur einer klaren Anordnung folgen oder einer mentalen Diktatur. Eine einheitliche, automatisierte Bedienungsanleitung für das Leben gibt es nicht.
In der Regel werden aber die Ablehnung und das Unverständnis beim Betrachten anderer Weltanschauungen und Kulturen kaum zum zielorientieren Nachdenken, sondern zum Kopfschütteln führen. Die gemeinsame Welt der Werte und moralischen Vorstellungen wird verlassen, der Erwartungshaltung widersprochen und Ergebnisse entsprechen nicht dem, was man erwartet hat. Doch was ist, wenn man eigentlich alleine da steht und trotzdem recht hat? Was ist, wenn Entwicklungen notwendig, sinnvoll aber unbeliebt sind? Kollisionen jeglicher Art sind denkbar. Die Demokratie des Wesens, die Unterschiedlichkeit und die Variantenvielfalt gestalten unser System dynamisch, komplex, ermöglichen das Unerwartete und auch positive Zufälle, die dem »göttlichen Plan« aus Menschenhand folgen. Es ist und bleibt der Weg und die Suche nach dem Sinn und nicht das Erreichen eines Ziels und Beenden eines Prozesses. Leben bedeutet und verspricht einen scheinbar unendlichen Konflikt, mit sich und der Umwelt. Die Prozesssteuerung ist abhängig von der eigenen und dem Grad der kollektiven Intelligenz.
Man könnte es auch so formulieren: Zum vereinbarten Treffpunkt komme ich pünktlich, meist als Erster, Fixtermine sind unverbindlich, Fakten Möglichkeiten, Gesetze und Regeln Orientierungswerte, Verträge eine Idee, gemeinsam getroffene Vereinbarungen werden nicht eingehalten, Grenzwerte bewusst überschritten (...) und Fehler kalkuliert. Der Unterschied wird zum Programm. Wenn wir uns dem Wettbewerb anpassen verlieren wir Alleinstellungsmerkmale und geben ein Stück Persönlichkeit auf, protestieren wir dagegen, stellen wir uns dem Konflikt. Alleinkampf oder Teamwork? Zentralisierung oder GlobalJam? Wo bleiben die Orientierungswerte und Verbindlichkeiten, die Leitplanken und der definierte Spielraum? In meinem Weltbild scheinen plötzlich Optionen zu regieren, die Willkür, die Viertklassigkeit […] und nicht der Sinn. Immer wieder macht sich Verzweiflung breit. Manche konträre, unterschiedliche Meinungsäußerungen lassen sich kaum diplomatisch lösen oder als Interessenvertretung im Sinne der emotionalen und rationalen Logik, gerecht und für alle verständlich, durchsetzen. Was bleibt sind oftmals Verstimmung, Verärgerung, Unverständnis und mit der ohnmächtigen Wut steigt der Grad der latenten Aggression. Die Mienen der Verbitterung reduzieren Spaß, Zufriedenheit und Lebensqualität. Keep calm. Und obgleich der absolute Wert der ständigen Optimierung und Effizienzsteigerung bis zur Vollautomatisierung nicht nur Arbeitsplätze unnötig macht, empfindet der Mensch verhältnismäßig betrachtet eine zunehmend gnadenlosere, schlechtere Welt, während Konservative und Systemverlierer von der guten alten Welt träumen, von mentalen Sonnenuntergängen, emotionalen Herbststimmungen und einem wunderschönen Verfall der Sitten. Sichtweisen sind persönlich. Ist die Besinnung der geistigen Romantiker und Romanzen sinnvoll? Fakt ist: Der Stress und der Zwang, funktionieren zu müssen, rauben Kreativität und Lust auf eine Berufung, die meist als Job verkommen ist. Ein Dilemma? Oft sind Problemsituationen nur eine Herausforderung, die nach Antworten sucht und muss kein Dilemma sein. Manchmal lösen sich Probleme auch in Luft auf – einfach so.
…morgen geht's weiter!