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NewsBlog _ Rubrik: Markt + Wirtschaft
Information vom 27. November 2023MarktWirtschaft
Dr. Ludwig Erhard
Der Vater der sozialen Marktwirtschaft und des Wirtschaftswunders, Dr. Ludwig Wilhelm Erhard, versprach Wohlstand für Alle und hat das Debakel der Deutsche Nachkriegszeit – vom Verlierer zum Sieger – als Wirtschaftswissenschaftler eindrucksvoll begleitet. Schön, dass es unsere Nation überhaupt noch gibt wir nach dem Nazi-Regime weiter machen durften und auch ich persönlich sehr davon profitieren konnte. Von 1963 – 1966, also zu Zeiten meines persönlichen Erscheinens auf unserer Erde, war Ludwig Erhard Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Sein Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung oder seine zufällige Partizipation werden heute – wie so viel – ebenfalls kritisch diskutiert. Hatte ihn der temporäre Zufalls zum Kanzler des Wirtschaftswunders gemacht, wie Jahre später, Helmut Kohl zum Kanzler der Einheit? Sicher war auch ich persönlich als Teil des Komfort-Prozesses, Erfolges und Zeitgeist, temporär am Wirtschaftswunder beteiligt, aber mein Verdienst lag höchstens im Gedeihen einiger weniger Unternehmen: 30 Jahre UNIQ Designbüros – prozessorientiert denken, zielorientiert lenken. Auch wir waren nur das Produkt guter Arbeit für unsere Auftraggeber, an deren wirtschaftlichem Erfolg wir partizipieren konnten.
Was uns verbindet ist, dass er in Fürth, ich in Nürnberg und damit wir Beide in der fränkischen Metropolregion geboren wurden. Er überlebte den Ersten Weltkrieg als Soldat und ich musste mir nicht einmal den Zweiten Weltkrieg antun und blieb verschont. Außerdem scheiterte er an der Habilitation, die ich ebenfalls nicht realisieren konnte. Nach damaligem Unverständnis bin ich heute allerdings sehr froh darüber, da mein Weg wichtiger und bereichernder war, als Reputation und Rente bzw. die Praxis essentieller erschien, als Theorie und öffentliches Ansehen. Ich wollte ja unbekannt bleiben und nicht als Rampensau im Scheinwerferlicht stehen. Demut und nicht nur Geistiger Reichtum bescherten »uns« eine hervorragende Zeit, dem Ludwig und mir.
Er setzte seine politische Karriere in die Tat um, ich kümmerte mich ebenfalls um meine Berufung und gründete 1993 mit UNIQ Kommunikationsdesign mein erstes Kreativ-Büro. Kurz und gut: Wir hatten viel gemeinsam aber noch viel mehr unterschied uns auch. Trotzdem prägten mich die positive und erfolgreiche Herangehensweise, ein Unternehmen zu entwickeln und Zeichen zu setzen. Im Gegensatz zu ihm wehrte ich mich allerdings immer gegen Wachstum und präferiere bis heute Wirtschaftlichkeit trotz Postwachstum, Effektivität statt nur Effizienz, Markt und Marke, Stabilität, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und eben auch „Wohlstand für Alle“ – nicht zuletzt für meine Familie und zu gegebener Zeit für ein knappes Dutzend Angestellte und deren Familien.
Was uns sicher auch verbunden hat, ist ein gesundes Maß an Ethik, Moral, Vision, Leben, Kreativität, fränkischem Kolorit als Weltmenschen [...] der Kampf gegen radikale Rechte und Linke [...] Charisma und Genuss. Auch wenn ich kein bekannter und bekennender Zigarren- oder Zigarettenraucher war und Macht ablehne, möchte ich ebenfalls mindestens 80 Jahre alt werden, allerdings in Frieden leben, entspannt, unbekannt, demütig [...] und mit rund 50.000,-Euro mehr Kapital durch gesparte Rauchwaren glücklich bleiben (keine Ahnung, ob Ludwig Erhard es wirklich war).
„Seine Marktwirtschaft“ beinhaltete neben Kartellen, der Missbrauchsbekämpfung der Monopole, freie Marktpreisbildung [...] leider auch Insolvenz, Verdrängungs-Wettbewerb, [...] oder demnächst vielleicht 23,-Euro für eine Packung Zigaretten, die ich selbst als Tabakwarengegner nicht akzeptieren kann. Die Schattenseiten gibt es beim Wohlstand nicht nur durch Kapitalismus, Macht oder Gier, sondern das, was lange nach seiner Zeit, in Form von Globalisierung, Outsourcing, Kapitalkriege, feindliche Übernahmen [...] oder Stabilitätskiller zu registrieren ist. Ich wage zu behaupten, dass er nicht wusste, wie aus guter Arbeit auch negative Schwingungen entstehen können. Er hätte sicher viele heutige Resultate nicht gut gefunden und auch rückwirkend einige Entscheidungen anders getroffen.
Ludwig Erhard rechtfertigte Recht und Gerechtigkeit, Deutsche Werte, Konservatives, Traditionelles und nationalen, demokratischen Patriotismus aus seiner Sicht, aus seiner Wachstums- und Wohlstandsperspektive und einer wiedererstarkten Nation, die heute die wichtigste Volkswirtschaft Europas ist. Doch wenig ist mehr so wie es in den 50er-, 60er- oder 70er-Jahren damals war. Trotzdem ist die „Gute alte Zeit“ in der Gegenwart in der Regel um Klassen besser geworden und Innovationen bereichern „seine freie Marktwirtschaft“ – wenn auch nicht unbedingt immer zum Vorteil unserer Nation. Auch das Etablierte der Leistung und des Wachstums sind in Zeiten der KI und der internationalen Märkte längst Geschichte. Unsere Zeiten haben sich geändert! Links und Rechts ist nicht mehr das, was den Kommunismus oder das Rechtsextreme zu seiner Zeit und zuvor beschrieben haben. Heute sehen wir mehr Wut und Frust über die selbst erzeugte Abwärtsspirale und den nachlassenden Komfort im Vergleich zu unseren Nachbarn im eigenen Land. Das Vergleichen ist eh die Triebfeder des Neides und der Verzerrung. Unabhängige, absolute Zahlen und Fakten wären sicher oft besser für den geistigen Reichtum und die mentale Harmonie unseres Daseins.
Im Jahr 2022 und 2023 werden nun nicht nur die Deutschen Nationalmannschaften der Männer und Frauen im Fußball bereits in den Vorrunden der Weltmeisterschaften ausscheiden, sie politisieren auch, fordern Equal Pay, streuen Regenbogen-Überzeugung und konzentrieren sich nur nebenbei um Fußball. Das politische Engagement ist zwar sehr lobenswert, gehört aber nicht zur eigentlichen Passion und Aufgabe der Spieler. Darum müssten sich das Management und die Verbände kümmern. Marketing und Image scheinen wichtiger zu sein. Das sieht man auch, als Deutschland bei der Leichtathletik-WM keine einzige Medaille erhält und auch hier, wie in Politik, Wirtschaft, unternehmerischem Denken, Demut [...] den Anschluss an die Weltspitze verliert. Ludwigs Wirtschaftswunder und der Weg zur Nr. 1 der europäischen Volkswirtschaften, kanalisiert in Inflation, Verschwörungstheorien, Forderungen nach Umverteilung, Verboten und ermöglichen indirekt demokratisch Klimakleber, Streiks oder Rechtsextremismus. „Made in Germany“ ist wieder nur eine Kennzeichnung für Drittklassigkeit und Verlierer? Wo sind der Mut, das Engagement, die Leistungsbereitschaft, die Ausdauer [...] und fleißige, beharrliche Streben nach Benchmarks und Weltklasseleistungen geblieben? Werden Geld, Macht, nicht-akademische Bildung [...] oder Reputation den alten Tugenden und Werten vorgezogen?
Das freie Spiel der Marktkräfte, der Wirtschaftlichkeit, der Bilanz, der Liquidität [...] und Bonität mutierten schon vor Jahren zu Wirtschaftskriegen, Barrieren, Börsen, neuen „Seidenstraßen“ und neuen politischen Weltmächten. Wer stehen bleibt und sich nicht ständig weiter entwickelt und erfindet, wird nicht mehr lange von Innovationen, Stabilität und Komfortzonen profitieren. Wir lassen zwar demokratisch möglich Querdenker, Wut und Hass im Netz, mangelnde Netiquette, Mentalamnesie, Rechtsruck, Drittklassigkeit, Streiks, Aktivisten, [...] und Sozialschmarotzer zu, motivieren aber nur noch selten zu Höchstleistungen. Viele sind ANTI statt PRO. Selbst Privatinsolvenzen werden auf 3 Jahre reduziert und „Fuck-Up-Nights“ als erstrebenswert kommuniziert. Profitieren ohne Verantwortung, Mehrwert ohne Eigenleistung, Führung ohne Können, das Zulassen des geistigen Breitensports, immer mehr Abiturienten, aber weniger akademische Bildung als Voraussetzung [...] und Nutznießen ohne zu agieren, machen das Problem nicht einfacher. Über Eignung und Qualifikation macht sich die Menschheit leider zunehmend immer weniger Gedanken.
30 Jahre UNIQ Designbüros und erfolgreiche Bilanzen sind daher kein Zufall, sondern basieren auf lebenslangem Lernen, Studium, vielen Innovationen, Zurückhaltung, Selbstbewusstsein und viel Logik und Verantwortung – UNIQueness eben. Das Alleinstellungsmerkmale und sachliche Informationen statt Werbung unterstützen die Transparenz und Wertschätzung. Zugegeben, UNIQ passt scheinbar nicht mehr ins Bild der heutigen Denkweise des Mainstreams und hat FullService ohne Reflektion und Selektion immer vermieden. Selbst Ludwig Erhard hatte es bereits gewusst: Man darf nicht auf Wunder warten, sondern muss sie realisieren.