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NewsBlog _ Rubrik: Markt + Wirtschaft
Information vom 05. Juni 2023Mindeststeuer
Was kostet die Welt?
Über Markt, Wirtschaft, Steuern und alles was recht ist, muss sich auch jeder Designer Gedanken machen. Ich bin als selbstständiger Kommunikationsdesigner nun seit 30 Jahren gewohnt, regelmäßig meine Steuern zu zahlen. Im Jahr 1999 kam dann auch die Gewerbesteuer dazu. Überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Die Gewerbesteuer wirkte sich letztendlich positiv auf meinen Gewinn aus. Zuvor beschäftigte mich noch der sogenannte Lohnsteuerjahresausgleich für meine Ferienarbeiten. Obgleich ich lange Zeit freiwillig in die gesetzliche Krankenkasse den Höchstsatz eingezahlt habe, später bis zu 10 Gehälter für Löhne und 50% der Sozialabgaben monatlich meinen Gewinn schmälerten und ich für Mini-Jobs alle Kosten alleine trug, habe ich das Prinzip der Abschreibung, der Steuerprogression, der unterschiedlichen Bewertungen und „legalen Kreativität“ zur Optimierung der Steuerlast bzw. des zu versteuernden Einkommens nie vollständig verstanden. Solidargemeinschaft?
Meines Erachtens (und da bin ich nachweislich nicht alleine) fördern BAföG und Anstand auch den wirtschaftlichen Erfolg vieler Unternehmen, während Investitionen, Selbstbewusstsein, [...] die Gewerbesteuer – für zwei getrennte Unternehmen – das Procedere nicht beeinträchtigen aber KSK, Soloselbstständigkeit, [...] und die ständige Auseinandersetzung mit Ertrag, Umsatzrenditen und volatile Umsätze mir stets störend und sogar lähmend erschienen. Ich kümmerte mich demnach primär um meine Berufung, die Herausforderungen der umfassenden, ganzheitlichen Design-Aufgaben, die Arbeit und die Etats. Sicher hatten Studium, Reife und Alter die logische Konsequenz und positiven Folgen erst möglich gemacht? Auch wenn Effizienz-Steuer-Berater verbotener Weise „Steuern sparen“ wollen, agierte ich immer nach dem Prinzip „Wer viel Steuern zahlt, hat auch gut verdient!“. Zudem waren Liquidität, Bonität, CashFlow, Finanzielle Unabhängigkeit, Flexibilität [...] und ein zufriedenes Kopfnicken nach einem Jahr wichtiger, als die monatlichen Bilanzen und Kennziffern, die vom Wesentlichen abgelenkt hätten. Wäre ein Finanzvorstand nicht eigentlich nur ein Controller? Gute Gewinne sollten immer logische Folgen erfolgreicher Wertschöpfungsprozesse sein.
Mit meiner selbstständigen Tätigkeit konfrontierten natürlich auch die jeweiligen Konditionen, später die notwendige Bilanzierungen, Ergebnisse und langjährige Abschreibungen meinen administrativen Alltag. Das begann in der Anfangsphase als StartUP mit der Einsicht, dass man z.B. bei 100.000,- (…) Einnahmen, entsprechenden Ausgaben und scheinbar ausgeglichenem Kontostand, teilweise trotzdem 75.000,- Gewinn zu versteuern waren, obgleich das Konto „leer“ war. Zudem tickten plötzlich Zeitbomben zwischen tatsächlichem Verkehrs- und Buchwert. Auch wenn ich mich wenig um Andere kümmerte, war mir trotzdem schnell klar, das KMUs, Einsteiger, Kaufleute oder kreative Unternehmer in der Regel mehr Steuern zu leisten hatten, als Global Player oder Konzerne. Im Wettbewerb war dies für einige Unternehmen ein Todesurteil und selten der Benefit. Ich wollte auch nicht unbegrenzt wachsen und legte mehr Wert auf Gewinn, als auf Marktanteile, Machtpotentiale [...] oder Umsatz – allerdings langfristig und nachhaltig. Der taktische und vernichtende Verdrängungswettbewerb sowie Monopole waren für mich jederzeit kontraproduktiv und das Kartellamt und Finanzämter wohl kaum in der Lage nachhaltig und gerecht zu agieren. Adobe? China? Sie machten teilweise zwar einen klasse Job, aber auch Richter können und dürfen nur das umsetzen, was ihnen die Legislative vorgibt. Befangen? Dienst nach Vorschrift? Doch wer alles richtig macht und systemkonform bilanziert, hat auch nichts zu befürchten. Die erste Steuerprüferin vom Finanzamt lud ich sogar ein, nach der ersten Prüfung jährlich zu kommen, da ich mit ein besseres Controlling, das es bei uns nie gab, nicht vorstellen konnte. Doch das war leider nicht möglich. Schade.
Heute, 30 Jahre später und mit vielen Wassern gewaschen, frage ich mich noch immer, weshalb es viele Dinge so noch gibt. Es werden Sozialkompetenz, Gerechtigkeit, kollektive Intelligenz, globales Denken [...] und letztendlich auch Leistung nur selten in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt, unterschieden, variiert, subventioniert, oder gestundet. Werden im Rahmen des neuen Insolvenzrechtes nicht sogar Missbrauch und Risikobereitschaft zu Lasten Aller einer Gesellschaft protegiert? Für Privatinsolvenzen locken heute sogar nur noch drei Jahre Auszeit und mit Aufgabe der Existenzgrundlage? Absurd, denke ich. Als Selbstständiger, der von Rücklagen profitieren muss, könnte ich sogar mit dem „Renteneintrittsalter“ (das es hier offiziell gar nicht gibt) in ein Casino fahren und mein gesamtes Vermögen in Sekunden verdoppeln oder vernichtend verspielen. Dann müsste die gesamte Gesellschaft meine Zeche zahlen. Weshalb ist das möglich und aus welchem Grund unterscheidet man eigentlich Angestellte, Selbstständige, Beamte, Staatsdiener [...] oder Geschäftsführer?
Stellen Sie sich einfach einmal vor – ganz selbstlos und empathisch –, es gäbe keine Steueroasen, ein Finanztransfer oder Lizenzverschiebungen wären möglich, aber steuerpflichtig, es gäbe keine Subventionen, alle würden prozentual das Gleiche zahlen und zur Solidargemeinschaft beitragen, es gäbe keine Steuervergünstigungen, keine Abschreibungen, keine Befreiung und auch keine Progression? Der erste Euro und 100-Milliardste hätten anteilig identische Steuern zur Folge? Es gäbe keine Potentialunterschiede, keine Varianten, keine Steuerklassen, keine unterschiedlichen Sätze (Renten-, Pflege- oder Krankenversicherung), keine „Kirchen- und Sektsteuer“, keine Mehrwertsteuer (oder zumindest keine unterschiedlichen Steuersätze) und dafür demnächst eine Maschinensteuer? Das Problem des Urheberrechts wäre auch für KI-Algorithmen verbindlich und die Haftung übertragbar?
Wäre eine Einheits-Mindestrente für Jedermann oder ein bedingungsloses Grundeinkommen inkl. Renteneintrittsalter, meinetwegen schon ab 30 Jahren, nicht sinnvoller, wenn bestimmte Rahmenbedingungen geklärt wären? Es gäbe keine Steuern und Sozialabgaben auf Renten (Ruhestand im wahrsten Sinne des Wortes) und dafür automatische, regelmäßige Steuern auf Versicherungen, Kapitalerträge [...] ganz egal, wo und wie eine Anlage realisiert wird? Wer will am Ende seines Lebens plötzlich feststellen, dass die Inflation und Steuerpflicht, Krankenkassenbeiträge und sonstige Abgaben die Kaufkraft des Eingezahlten geringer gestalten, als das Eingezahlte? Ist das vorzeitige Todesfallrisiko nicht groß genug? Aktuell liegt das Renteneintrittsalter bei 67 (und wird in den nächsten Jahren aus meiner Sicht im bestehenden System weiter steigen müssen) und die Lebenserwartung bei Männern bei rund 78,5 Jahren (bei Frauen etwa 5 Jahre höher). Eine Statistik, die auf bisherigen Fakten basiert? Das ergäbe für mich eine Wahrscheinlichkeit von ca. 11–12 Jahren.
Da ich damit nicht einverstanden war/bin, startete ich mit der 3–4-Tage-Woche, mit kreativen Pausen, Sabbatical und „Rentenbeginn“, also Nutzung der Rücklagen ab dem 48. Lebensjahr. Absurd? Ja, aber leider möglich! Ich liebe es zu arbeiten. Benötigen wir nicht längst einen stabilen und sicheren Mittelstand, der durch Eigeninitiative ohne den Staat privat möglich ist? Wären Perspektiven statt der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Schere nicht wichtiger? Der Mensch benötigt einen Plan und garantierte Sicherheiten um Stabilität überhaupt zu ermöglichen. Verantwortung und eine weltweite Einheit schaffen Sinn und mehr Gerechtigkeit, nicht astronomische Gehälter, Reichtum, Macht, [...] oder Wohlstand, der nur träge und faul macht sowie kaum mehr für Notwendigkeiten, Moral, Umwelt oder Klima sensibilisiert? Wir benötigen globale Gesetze, globale Kontrollen, globale Exekutiven und eine globale Ethik statt regionaler oder nationaler Moralvorstellungen. Was macht das alles für einen Sinn? Daten, Zahlen, Lebensqualität?
Kreativ bin ich heute noch und plane nach dem letzten Zyklus und 30 Jahre UNIQ Designbüros die Verwirklichung neuer Ideen. Zudem: Sind wenig Steuern das Privileg der Stinkreichen oder globalen Unternehmen, die Gewinne ganz legal national verschieben können? Nein. Die Mindeststeuer, Loyalität, Sinn [...] und Postwachstum mit Einkommensdeckelung könnten ohne links und rechts oder Umverteilung, Machbarkeit, Komfort, Aus-Nutzung, individuellen Größenwahn [...] durch Sozialkompetenz, Nachhaltigkeit, kollektive Intelligenz, gesellschaftliche Verantwortung und Regeln (ohne Verbote) zielführend ändern. Wir benötigen keine ausgleichende Gerechtigkeit durch Sozialismus (den es bei den Führenden nie gab), Gleichmacherei oder RobinHood2023. Potentialunterschiede wird es immer geben. Die Frage ist, wie wir damit umgehen?
Versucht es einfach einmal mit Potentialentfaltung, Teamgeist, Mut oder Global Corporate Justice statt Macht und Reputation. Fairness, Solidarität und Großzügigkeit sollten nicht nur von Wenigen wertgeschätzt werden, sondern sich auch generell lohnen. Kein Neid, keine (geistige oder finanzielle) Armut, keine Quote, keine Abhängigkeit, keine Ausbeutung und keine zwanghafte Uniformität. Die freie Marktwirtschaft, eine gute Politik, vernünftige Regeln, Gesetzte, Vorgehensweisen und auch einheitliche, planbare, globale Steuern könnten Vieles deutlich verbessern.