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NewsBlog _ Rubrik: Politik + Finanzen
Information vom 30. Oktober 2023Persönlicher Vorteil
Unparteiisch
Unparteiisch, neutral, sachlich, objektiv und gerecht? Ach wäre das schön. Seit der Antike sucht man Gerechtigkeit, hat diese jedoch anders definiert. Selbst Gesetze werden von Anwälten interpretiert, ausgelegt, von Gerichten als „Recht im ‚Namen des Volkes“ gesprochen wird und von höheren Instanzen teilweise wieder widersprochen. Jeder scheint nicht das zu machen was er will oder wovon er überzeugt ist, sondern meist was er muss, um zu funktionieren und wie Algorithmen möglichst fehlerfrei, nicht konditioniert, nicht voreingenommen [...] und nicht im persönlichen Sinne oder aus der individuellen Sichtweise „gerecht“ zu sein. Kann das Parteiische gerecht sein und gleichzeitig der Allgemeinheit förderlich?
Das Richtige, die absolute Wahrheit oder völkerverbindende, friedliche Welt-Ethik werden im Alltag und täglichen Leben, wie die Nutzungsrechte der Designer, temporär, regional unterschiedlich und ganzheitlich dargestellt. Komplexität, Macht und Logik? Wenn es doch so toll klingt, zu meinem Vorteil ist und ich persönlich finanziell und mit Benefit von einer Idee profitieren kann, dann sind mein Widerspruch, meine Antithese und die theoretische Option, dass ich mich dagegen ausspreche oder Partei für meinen Schaden ergreife, recht gering. Weshalb ist das so? Egoismus statt Altruismus? Persönlicher Vorteil statt Sozialkompetenz? »Ich« statt kollektive Intelligenz? Richtungsweisende Macht statt richtig und gerecht? Das menschliche Individuum ist seiner Person der Nächste, sein Fürsprecher und sein Anwalt.
Mit Politik, Finanzen und Macht haben sich die Kulturen und Gesellschaften inzwischen weit vom Allgemeinwesen und der Befriedigung primärer Bedürfnisse entfernt. Hier gäbe es theoretisch keinen Luxus und kaum zielführenden, sicher keinen nicht notwendigen Konsum. Städte, Staaten oder kleine Einheiten hatten die Aufgabe die existenziellen Grundbedürfnisse, wie Nahrung, Wasser, Wohnung, Kleidung oder Schlaf zu ermöglichen. Mit der Sicherheit, Ordnung, Gesetzen wurden die sozialen Beziehungen, Freund- und Partnerschaften, Fürsorge, Liebe, Sexualität aber auch die Kultur der Kommunikation erstmals gefordert. Mit der Anerkennung, Luxus, Schutz voreinander, Selbstverwirklichung [...] und Abgrenzung gerieten die Grundbedürfnisse in Vergessenheit, Gier, Macht, Besitz, Neid, Habsucht [...] nährten die politischen Interessen des Selbstmarketings und Egoismus. Der Anti-Tugend-Weg?
Das Übergeordnete, das Gerechte, das Unparteiische und die Sozialkompetenz, die das Gemeinwohl und die gleiche Basis für Alle regeln sollten (Bildung, Sicherheit, Gesinnung etc.) zerrissen auf unterschiedlichen Ebenen das edle, gemeinnützige Dasein. Der Lustzuwachs und geistige Selbstbefriedigung durch Selbstwert, Willkür, Zufall, [...] aber auch die persönliche Herrschaftsform und Lebenskultur bestimmten die Freiheit und Potentialentfaltung durch Macht und Geld. Hatte man Glück und stand auf der richtigen Seite, profitierte man vom Wachstum. Als Sklave und Verlierer eines Systems, war man für den Benefit der meist wenigen, Privilegierten und definierten Eliten verantwortlich. Die Gerechtigkeit litt oftmals stark und die sogenannte Schere der Zwei- oder Mehrklassengesellschaften driftet brachial und kaum überwindbar auseinander. Gelegentlich hat man sogar das Gefühl, dass weder Leistung das Dilemma zu überwinden verspricht, noch Vernunft oder globale Entwicklungen zum positiven Anti-Egoismus, Post-Wachstum oder notwendiger Diplomatie, Armut, Elend und Ungleichheit ausgleichen, um zumindest mit »Brot und Spiele« ein wenig zur Stabilität und zum Frieden beizutragen. Selbst wer seine eigene Politik, Vermögen, Besitz oder Kapital schützen möchte, versucht dies viel zu selten durch Potentialentfaltung oder die Unterstützung der weniger Bedachten.
Parteipolitik konzentriert sich zielorientiert und bewusst selektierend, ausschließend immer nur auf eine spezielle Botschaft, die als sinnvoll und aus deren Blickwinkel vorteilhaft dargestellt wird. Mein Reich, meine Welt, mein Eigentum? Zudem betrachtet man aus meiner Sicht, aufgrund der Komplexität der Basis, kaum noch die Interessenvertretung der Mitglieder, sondern hat sich „satt und machtorientiert“ teilweise bewusst entkoppelt. Diktaturen aber auch demokratische Systeme geben zu wählende Führungspersönlichkeiten und Wege meist vor. Die Diktatur in der Demokratie? Daraus ergibt sich bereits das Platonische Dilemma, dass Eliten und Verantwortungsvolle, das Richtige erkennende Parteien, nie Mehrheiten der Quotendemokratie, Massenbewegungen oder populistischen Trends und Moden besitzen und ohne Majoritäten auch keine Macht haben, die für die gesamte Gesellschaft richtungsweisend durchzusetzen. Die Beziehung und das Vertrauen zwischen Bundespolitikern oder führenden Wahlmännern und den Gesellschaften geht zunehmend verloren und gewählt wird das, was auch zwischen »Pest und Cholera« weniger negativ erscheint. Um Mehrheiten zu erhalten oder zu regieren werden auch Koalitionen ertragen, die nicht zueinander passen oder sich widersprechen. So kann das Radikale auch mit wenig Programm punkten. Konzentration?
Der persönliche Vorteil und Benefit ist nicht das, was Länder, Regionen, Kreise [...] oder Kommunen überzeugt, sondern die Person, die das Notwendige parteiunabhängig verkörpert, der man Glauben und Vertrauen schenkt. In Deutschland fehlt mir persönlich, als sehr politischer Mensch, der Zugang zur Bundespolitik und auch den regionalen Einheiten, die meines Erachtens ebenfalls der Machtphilosophie oder dem Nutzenversprechen der individuellen Reputation folgen oder Parteipolitisches rezitieren. Demokratie verstümmelt zur Enthaltung, da ich kaum noch Parteien wählen kann – und manche natürlich überhaupt nicht. Die Radikalisierung und Inhaltslosigkeit können aber in unserem System auch partiell 20% oder mehr Stimmen für sich gewinnen. Absurd!?
Das Paradoxon gipfelt aber auch in gemäßigten Zonen erfolgreicher Wirtschaftsstandorte dort, wo Vorsitzende oder Freunde plötzlich dem Feind dienen, Aufsichtsräte heute das unterstützen, was sie gestern noch bekämpft haben, Instabilität, Trennung, Geldgier und Reputation das familiär Stabile verdrängen oder schlicht Inkompetenz und nicht vorhandene, unternehmerische Bildung und Akademiker-Erfahrung genau die Menschen vertreten, von denen sie viel lernen könnten. Die Aufwärts- oder Abwärtsspirale volkswirtschaftlicher Wirtschaftserfolge wird zum Glücksspiel und scheint spekulativ und situativ ohne Spielanleitung realisiert zu werden, indem man genau das anstrebt, was man selbst nicht befolgt oder das macht, von dem man nur wenig Ahnung hat. Wein trinken und Wasser predigen sind mir in den letzten Jahren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft leider sehr oft begegnet und ich frage mich auch, wie einige Menschen in die Position kamen, die sie heute inne haben. Doch das ist und war schon immer so. Ob damals zur Stunde Null, bei Zeitgeistern, die ihre Hände in Unschuld wuschen, [...] heute in linken Gefilden oder demnächst auch neuen Parteien, die epochalen Aussagen, politischen Stellungnahmen, diplomatischer Einheitsbrei oder angeblich unschuldige, unparteiliche, persönliche Freisprüche haben sich nie geändert.
Keep calm! Trotzdem war es nie komfortabler, einfacher und (bei uns) friedlicher als heute.
Auch eine Patina, Wildwuchs oder Parasiten können von Systemen nicht nur ertragen werden, sie können auch stabilisieren. Und hilfreich waren sicher auch 30 Jahre lang die UNIQ Designbüros.