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NewsBlog _ Rubrik: UNIQ Designbüros
Information vom 30. April 2018Print versus Online
And the winner is …
Seit dem Anfang der Online-Medien, des Internets, der Portale, der Shops […] und mobilen End- und Empfangsgeräte, nimmt der Anteil der Online-Medien kontinuierlich zu und verdrängt damit auch Stück für Stück die Offline- oder Printmedien, Flyer, Broschüren, Bücher und Vordrucke vom Markt. Schnell spricht man von papierlosen Büros, nutzt die ersten E-Book-Reader oder bestellt einfach ohne Ladenschlussgesetz Ware im Internet. Der Siegeszug der Online-Medien hat begonnen. Nein: Vielmehr entwickelt sich die ressourcenfressende Übergangsphase der Printmedien zur gezielten Verteilung von Information als obsolet. Sicher: Bücher wird es als Kulturgut sicher noch sehr lange geben.
Vom Mittelalter in die Gegenwart
Nach tausenden Jahren illustrativer Höhlenmalerei, der Entwicklung der unterschiedlichen Schriften zur lesbaren Umsetzung und Archivierung der Sprachen, der Kunst, der Schriftschnitte, der Manufakturen, der Gießereien und der Kalligrafie […] hat Johannes Gutenberg, der Erfinder des modernen Buchdrucks und der beweglichen Lettern, im Jahre 1450, eine Medienrevolution ausgelöst. Bislang war die handschriftliche Vervielfältigung in ganz Europa ein Monopol und Privileg weniger Experten, insbesondere der gebildeten Mönche oder Nonnen in den Skriptorien der Kirchen und Klöster. Seitdem sind weniger als 600 Jahre vergangen, die das Schlüsselelement der Renaissance, das Print-Verfahren und den Beginn von Vervielfältigungen einer Vorlage zur späteren Massenauflage und Verbreitung identischer Duplikate möglich machten. Johannes Gensfleisch, der gekürte »Mann des Jahrtausends« hat damit die bedeutendste Erfindung des letzten Jahrtausends geprägt und ziert heute die Geschichtsbücher als Visionär. Es belegen aber nicht die Nachfahren heute die vordersten Plätze der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Auch dieses Beispiel zeigt, dass der Sinn, der Bedarf und der gesellschaftliche Druck die Möglichkeit realisierte und nicht umgekehrt. Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten.
Spiel, Satz und Sieg
Die Freiheit, die anfangs kaum vorhandene Kontrolle der regierenden Obrigkeit durch einfache Menschen und Publizisten, das Zeitalter der Aufklärung und der Aufstieg des Bürgertums wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts zudem durch die wachsende Transparenz und den Grundsatz der Pressefreiheit bis zur Demokratie möglich. Im Jahr 1.500 gab es bereits über 250 Druckorte. Ohne dieses Verfahren hätten im 16. Jahrhundert auch Religion, Politik oder Wirtschaft keine Informationen »schwarz-auf-weiß« drucken können. Im 19. Jahrhundert änderten sich z.B. dank Linotype mit praxisgerechten Setzmaschinen, Bleisatz oder Hochdruckmaschinen der nächsten Generation die Druckverfahren. Auch die Erfindung der Lithografie steuerte ihren Teil zur internationalen Erfolgsgeschichte bei. Schon bald wurden die Aufgaben separiert und vom Investor über die Buchhaltung, den Druck, die Redaktion, den Setzer […] bis zur Gestaltung aufgeteilt. Noch vor zehn Jahren hätte ein Kommunikationsdesigner über 20 Berufsbilder ausfüllen können. Bei der Quelle AG, dem damaligen, europaweit führenden Versandhaus- und Logistikunternehmen haben kurz vor der Insolvenz rund 2.000 Grafiker und Unternehmen mit über 10.000 Arbeitsplätzen im Umfeld (von den Fotostudios bis zu freien Mitarbeitern) an Unternehmenskommunikation und Katalog gearbeitet. Ein florierendes und zukunftsweisendes Geschäft. Bis zum Digitaldruck, das »Book on Demand«, CTP und sonstige Effizienz- und Produktivitätssteigerungen wird der Customer Journey des Druckgewerbes noch viele Stationen – erst spielerisch, dann wirtschaftlich – überstehen müssen.
CERN und Internet
Mit dem Internet, den Onlinemedien oder dem "klassischen" Responsive Design für Smartphones, Tablets […] und alle Rechner, Screens und TV-Geräte […] wird der Mensch auch durch Social Media, die globale Vernetzung und Big Data eine weitere, gigantische Revolution im beruflichen und privaten Lebensbereich erleben. Diesmal liegen für die kulturelle Entwicklung zwischen Rollout und heute, vom weltweiten Verbund der Rechnernetzwerke, autonomer Systeme und der Nutzung nur wenige Dekaden. Hat man in den 1970er Jahren noch über die Vernetzung diskutiert und aus einem Projekt des US-Verteidigungsministeriums (daher auch Dot.com) eine weltumfassende Vernetzung begonnen, beschloss 1990 die amerikanische National Science Foundation das Internet auch für den "normalen", kommerziellen Zweck nutzbar zu gestalten. Im Jahr 1989 wurde am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung im Kanton Genf in der Schweiz) die Basis für das World Wide Web umgesetzt. Das war erst vor wenigen Jahren.
UNIQ
Seit die UNIQ Designbüros (damals noch UNIQ Kommunikationsdesign) im Jahre 1993 mit der selbständigen Tätigkeit starteten (ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 2,5 Jahre am Macintosh gearbeitet und 1992/93 meine Diplomarbeit auf einem LC II mit 12 MB Arbeitsspeicher und 40 MB Festplatte realisiert), werden grafikfähige Webbrowser und viele neue Optionen die rasante Erfolgsgeschichte als Beschleuniger der Digitalen Revolution weiter fortschreiben. Erst im Jahr 1996 wurde das Wort "Internet" im Duden aufgenommen und erfuhr endgültig den Einzug in den Alltag. Seit 2003 haben Web 2.0 und Plattformen wie Twitter, Skype, XING, YouTube […] oder Facebook den Dialog, das Konsumverhalten, die Kommunikation und die gesellschaftliche Kultur grundlegend verändert und beeinflusst. Inhalte bzw. Informationen verhalten sich responsive, sind User-orientiert, Web 2.0 verweist auf eine zunehmende Interaktivität sowie Einbindung von Audio und Video. Die Zeit der 256 Browserfarben und 1,44 MB-Floppy-Disc ist längst vorbei, die Datenmenge explodiert und selbst unglaubliche Up- und Downloads kann man "kostenfrei" realisieren. DSL-Flatrates, Downloads, browser- und endgeräteunabhängige Programmierungen, Vorratsdatenspeicher, Datensicherheit, Netzwerkdurchsetzungsgesetz […] Silversurfer, Peer-Groups oder Communities werden die Welt in wenigen Jahren so gravierend verändern, dass der einzelne Mensch zwischen humaner Seele und programmierten Algorithmen der Geschwindigkeit nicht mehr folgen kann. Der Sinn wird von der Möglichkeit abgelöst und muss dringend die mentale Renaissance antreten, um im Wettbewerb der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Novitäten nicht als Kollateralschaden die Bühne zu verlassen.
Zeitschriften, Zeitungen oder Versandhauskataloge
Abgesehen von den neu zu definierenden Urheber- und Nutzungsrechten, dem Vervielfältigen, Sharen und Liken werden Influencer und Follower auch im Bereich Design die Antwort nicht mehr zwischen Print oder Online lösen können. Flexibilität, Responsibilität, User-Orientierung, Los-Größe 1, Relevanz […] und die kontinuierliche Weiterentwicklung offener Systeme, das Vernetzen, Verlinken und der primär nachhaltige, sinnvolle, sozialkompetente, verantwortungsvolle, ressourcenschonende und der umweltbewusste Umgang mit einer kollektiven Intelligenz lernender Systeme machen ein gedrucktes Corporate Design in fast allen Fällen obsolet. Kataloge, Flyer, Magazine […] aber auch Geschäftspapiere machen im Rahmen eines papierlosen Workflows keinen Sinn mehr, wenn zudem Daten und Zahlen einfach online eingegeben werden und in Echtzeit Ergebnisse ermöglichen. Das kostet Arbeitsplätze? Ganz sicher. Algorithmen und höchst komfortable Programmierungen werden in vielen Bereichen twentyfourseven Leistungen "kostenfrei" übernehmen, haben keinen Urlaub, werden nicht krank, nicht schwanger oder machen keine Fehler. Formulare, Vordrucke, Schreibsätze […]. Millionen vielleicht Milliarden Arbeitsplätze wird es einfach nicht mehr geben und die romantische Vorstellung, dass dafür andere entstehen, erscheint unter Berücksichtigung der exponentiellen Entwicklung der "kostenfreien Algorithmen" kaum glaubhaft. Der Mensch muß sich komplett neu ausrichten und nicht nur seinen Tätigkeitsbereich ändern, erweitern oder auf eine Renaissance hoffen.
Mehr Nachfrage, mehr wirtschaftlicher Erfolg
Rein wirtschaftlich betrachtet muss man anerkennen, dass z.B. Amazon, ein Unternehmen das erst am 5. Juli 1994 in Seattle gegründet wurde, damals sehr schnell die monetären Vorteile erkannt hat und 2017 Jeff Bezos mit rund 77 Mrd. Euro den bisher führenden Bill Gates als reichsten Mann der Welt überholte. Der Buchdruck ist heute knapp 570 Jahre alt, der Durchbruch des Internets rund ein Vierteljahrhundert jung und Jeff Bezos hat mit Amazon im Jahr 2016 ca. 135 Mrd. USD erwirtschaftet. Apple hat mit einem seiner Gründer und Technik-Nerd Steve Jobs und dem heutigen Geschäftsführer Tim Cook ebenfalls vom Online-Boom profitiert. Das Unternehmen wurde erst im April 1976 gegründet und hat vor etwas mehr als 40 Jahren mit 25.000,- US-Dollar Umsatz, diesen im Jahr 2017 auf einen Ertrag in Höhe von 229,2 Milliarden USD erhöht und kaufte nicht nur den Kopfhörer-Hersteller Beats. Im Vergleich dazu hat der größte Verlag in Deutschland (Springer Nature) 2016 etwa 533,4 Millionen Umsatz erwirtschaftet. Als größter deutscher Medienkonzern wird in diesem Jahr nach Umsatz auf Rang 15 (weltweit) die Bergemann SE & Co. KGaA mit rund 17 Mrd. Euro Umsatz angegeben.
Design2050
Keine Angst: Aufgrund der technischen und gesellschaftlichen Revolution kann diese Entwicklung trotzdem sehr positiv bewertet werden! Design2050, der Entwurf, die Formgebung und Programmierung entlang der Customer Journey, das Management und die Abwicklung aller Angebote werden noch ein paar Jahre bleiben. Wenn Politik und Wirtschaft die Zeichen der Zeit richtig interpretieren, Potentiale entfaltet und nicht mehr auf Kosten Dritter einseitig (aus-)genutzt werden, kann sich der Mensch endlich auf den Sinn oder seine Berufung konzentrieren und muss nicht mehr funktionieren, Leistung abrufen oder arbeiten, um Geld zu verdienen. Emotionale Intelligenz oder Kreativität waren leider noch nie Garanten für ein hohes Einkommen. Dazu müssten die Bundesrepublik und Europa jedoch schnellstmöglich einige Paradigmen und Gesetzmäßigkeiten ändern und entsprechend zukunfts- und zielorientiert reagieren. Print kann und darf z.B. als Buch das Einzigartige und Besondere auch weiterhin verkörpern, aber nicht mehr als Massenmedium für die Streuung und Mülltonne, zur Vernichtung des menschlichen Lebensraumes und seiner -qualität dienen. Exakt das Gleiche müssen auch Online-Endgeräte ermöglichen. Konzentration, Relevanz und Notwendigkeit, die nicht mehr durch eine finanzielle Komfortzone, sondern den vernünftigen Gebrauch und entsprechende Maßnahmen definiert werden, reduzieren das Sinnvolle auf das Wesentliche.
Fazit: Der Weg ist das Ziel. Diese kurze Blog-Information kostet letztendlich keine unnötigen Trägermaterialien, schont Ressourcen, unsere Umwelt, informiert responsibel auf Smartphones, Tablets und PCs, könnte uns ein Lächeln und Gewissheit entlocken, ist für Konsumenten "kostenfrei" und verbraucht ausschließlich Zeit, die ich hierfür sehr gerne zur Verfügung stelle.