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NewsBlog _ Rubrik: Persönliches
Information vom 14. Januar 2019Wahrheit. Wirklichkeit. Realität.
Subjektivität und Objektivität
Wer kennt sie nicht die Worte: »Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen zu haben, […] getreu dem Grundgesetz nach bestem Wissen und Gewissen ohne Ansehen der Person zu urteilen und nur der Wahrheit und Gerechtigkeit zu dienen.«?
Subjektive Wahrnehmung. Persönliche Wahrheit.
Wahrnehmungen jeglicher Art sind immer subjektive Empfindungen, die die Realität projizieren und im Gehirn interpretiert werden. Menschen hören und empfinden nicht identisch, sind unterschiedlich geprägt und konditioniert, und auch die Möglichkeit gleiche Reize annähernd gleich entschlüsselt zu haben, sind WAHRscheinliche Optionen. Es gibt derzeit rund 7,6 Mrd. persönliche Wahrheiten und nur eine einzige Realität. Selbst die Impulse des gleichen Reizes werden immer aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln WAHRgenommen. Eintreffende Reize führen zudem auch zu teilweise konträren Reaktionen. Jeder Geruch, jedes Geräusch, jede visuelle Darstellung, jeder Geschmack, jedes Gefühl oder taktiler Reiz […] führen zu anderen Ergebnissen, selbst wenn die Ursache einer WAHRnehmung identisch ist. Die empfundene Wirklichkeit kann auf der exakt gleichen Realität basieren, wird trotzdem immer anders wirken und nach der eigenen WAHRnehmung interpretiert.
Persönlich und Drittgesteuert
Menschen folgen oftmals einer Elite, den Worten einer Gruppe, andächtig einer Religion oder beeinflussenden Gesinnung und allwissenden Macht. Monty Python nannte es "Folgt der Sandale" und hat damit schön gezeigt, dass ein Ritual und die Einstellung beinahe willkürlich einem Objekt zugeordnet werden könnten. Die tatsächliche Rechtsprechung kann jedoch Existenzen betreffen und sollte daher unbedingt auf Augenhöhe, ernsthaft und unvoreingenommen den Tatbeständen folgen. Wenn die persönliche Wahrheit oder das Gerechtigkeitsempfinden jedoch immer individuell einzigartig ist, was bedeuten dann »Wahrheit, Wirklichkeit und Realität"? Ist man betroffen, könnte die Befangenheit von einem Verfahren ausschließen. Agiert man in Abhängigkeit, wird man manipuliert oder befolgt die Gesetze Dritter, darf ein Zeuge nicht als solcher aktiv werden. Wie frei und unabhängig können Menschen also sein, wenn beispielsweise die selbst erlebte Tradition und Vergangenheit nicht nur das Fundament der Zukunft sind, sondern ihre Architektur bereits in der Gegenwart das einzigartige Profil und den persönlichen Charakter prägen?
Nichts als die Wahrheit
Selbstverständlich kann ein Mensch seine persönliche Wahrheit spiegeln, einem Richter oder Mediator seine Sichtweise darstellen. Jeder Schwur und jede Aussage sind aber höchstens eine kolorierte Kopie und Schnittmenge der Realität, der "Schwur bei Gott" maximal ein verstärkter Verweis auf das, was dem Agierenden heilig ist. Ob »bei meiner Mutter« oder auf die »Heilige Schrift« schwörend und einen Eid ablegend, bedeutet das nicht, dass eine Aussage wahr ist oder der Realität entspricht. Ein Schwur oder eine Erklärung an Eides statt kann die "Persönliche Wahrheit" unterstützen, von der Realität aber ggf. auch "ablenken". Auch das Amen in der Kirche ist nicht sicher und entsprechend der Glaubensrichtung nicht einmal der Tod.
Der Mensch ist das Maß aller Dinge
Menschen agieren immer und ausschließlich subjektiv. Lediglich die Realität ist objektiv. Die subjektive Wahrnehmung versucht Dinge sachlich zu betrachten, zu analysieren und unvoreingenommen zu Ergebnissen zu gelangen. Nicht der Prozess, der Fall oder Vorgang kolorieren den Weg zum Ziel, sondern der Mensch, der urteilt, dritt- und meinungsgesteuert durchs Leben schreitet. Auch Richter sind nur Menschen, müssen blind und dürfen gleichzeitig nicht blind sein. Ein Dilemma. Es mag sein, dass Algorithmen und Programme das Wesen und die Kultur der Rechtsprechung in Zukunft unbeteiligt regeln werden, Recht sprechen und vollstrecken lassen. Das Gerechtigkeitsempfinden des Einzelnen steht dabei aber kaum zur Diskussion. Im Speziellen sind Menschenrechte nicht verhandelbar oder Auslegungssache: Alles was recht ist!